Braukulturland Franken
... wo Hopfen und Malz noch nicht verloren sind
Änderunsdatum Heute

Herkunft und Bedeutung
         

  Der Hauptsmoorwald 

Hauptsmoorwald
Verkehrswege
Konversionsflächen
Geschichte
Straßennamen
Presse & Literatur
Seitenende
Der
Hauptsmoorwald Hauptsmoorwald Klick      mich
liegt östlich der Stadt Bamberg auf einer Fläche von ca. 2.800 ha (28 km²) und ist ein
Bannwald Klick   mich
und Wasserschutz-, Landschaftsschutz- und Naherholungsgebiet. Das Artenspektrum der Bäume des Waldes besteht heute aus 70% Kiefer [Pinus sylvestris] , 15% Fichte [Picea abies] , 5% Lärche [Larix decidua] und 10% Laubholz (Eiche [Quercus] , Rotbuche [Fagus sylvatica] ) - (Quelle: FAR
Richard Kaiser Richard Kaiser
Forstamtsrat
, 2013).
Das Waldgebiet erstreckt sich von den
Seehofweihern Schloss Seehof
Vordereingang
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in der Gemeinde
Memmelsdorf Memmelsdorf
Gemeindewappen
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im Norden bis zum Zeegenbach am Nordrand der Gemeinde
Strullendorf Strullendorf
Gemeindewappen
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im Süden. Die Grenze im Osten bilden der Gründleinsbach und die Fluren von
Pödeldorf Kunigundenruh
Ehemaliges [königlich-]bayerisches Forsthaus
Waldwirtshaus mit Biergarten Klick   mich Seit 1960 Schießstätte der
»Vorm. Privil. Schützengesellschaft 1306 Bamberg e. V.«
Der Name »Kunigundenruh« beruht auf einer Legende die besagt, dass dieser Ort der Lieblingsrastplatz bei Waldspazier-gängen der Kaiserin Kunigunde gewesen sein soll, weil hier, begünstigt durch den Westwind, der Klang der Bamberger Domglocken in der Waldeinsamkeit besonders gut zu hören war. Klick           mich
und Naisa , ein Teilstück der zwischen
Litzendorf Litzendorf
Gemeindewappen
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und Geisfeld , sowie die Fluren von Geisfeld ,
Roßdorf a.F. Brauerei Sauer
mit Felsenkeller
seit 1784
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und
Amlingstadt Almrauschhütte
Waldgaststätte und Biergarten
Am Hauptsmoorwald 3
96129 Strullendorf-Amlingstadt
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. Die Westgrenze des Waldes bildet das Tal der Regnitz mit der Stadt
Bamberg Bamberg
Stadtwappen
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. Hier im Westen wurden im 19./20. Jahrhundert umfangreiche Rodungen für die Ausdehnung der Stadt nach Osten vorgenommen. Dies führte dazu, dass der Hauptsmoorwald von 3.300 ha (33 km²) im Jahre 1803 auf seine heutige Größe von knapp ca. 2.800 ha (28 km²) schrumpfte.

Verkehrswege
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Hauptsmoorwald
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Durch den Hauptsmoorwald führen eine zweigleisige Bahnstrecke (ca. 3,8 km), 600 m des Main-Donau-Kanals und mehrere stark frequentierte Nah- und Fernverkehrsverbindungen in einer Gesamtlänge von ca. 27 km. Die folgenden Verkehrswege durchschneiden das Waldgebiet:
Zweigleisige Bahnstrecke [3,8 km] Nürnberg Bamberg, eröffnet im Jahre 1844
Main-Donau-Kanal (MDK) [600 m] Schleuse Bamberg Forchheim, eröffnet im Jahre 1967
vierspurige BAB [8,8 km] Bamberg Nürnberg (Frankenschnellweg)
Bundesstraße [2,3 km] Bamberg, Berliner Ring (24) Bamberg-Süd | bzw.
Bundesstraße [1,8 km] (24) Bamberg-Süd
Staatsstraße [2,0 km] Verlängerung der (ehem. ) Strullendorf
Staatsstraße [2,2 km] östliche Abzweigung von der Amlingstadt
Staatsstraße [4,3 km] Bamberg Geisfeld
Staatsstraße [3,2 km] Bamberg Pödeldorf
Kreisstraße [2,3 km] abzweigend von der nördlich Roßdorf a.F. | südlich Strullendorf
Zusätzlich führt ein dichtes Netz an Forststraßen durch den Hauptsmoorwald.
Durch den Hauptsmoorwald verlief früher auch ein Rennsteig (Rennweg) zur Umgehung der Altstraße im unwegsamen und immer von Hochwassern bedrohtem Tal der Regnitz . Der historische Verbindungsweg führte über Roßdorf a.F. und Amlingstadt nach
Hirschaid Hirschaid
Gemeindewappen
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und weiter nach
Forchheim Forchheim
Stadtwappen
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( Kaiserpfalz).
Postreiter Sonderbriefmarke der
Deutschen Demokratischen Republik
Mi 3299 - 12. Januar 1990 - 35 (Pf)
500 Jahre Europäische Postverbindungen
Der kleine
Postreiter
Stich von Albrecht Dürer
(* 21. Mai 1471 , † 6. April 1528)
Maler und Grafiker
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und Kuriere zu Pferd und zu Fuß konnten abseits vom Handelsweg und im Schutze des Waldes Wertstücke, Dokumente usw. schnell und sicher befördern. Auch für militärische Zwecke wurden Rennsteige genuzt. Als in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verstärkt Chausseen gebaut wurden, verloren die Rennsteige immer mehr an Bedeutung. Heute werden noch bestehende Rennsteige in der Regel als Wanderwege genutzt.

Konverionsflächen
Geschichte
Verkehrswege
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Von der Mitte der 1960er Jahre bis zum Anfang der 1990er Jahre wurden im Hauptsmoorwald mehrere Verkehrswegeprojekte umgesetzt, ungeachtet der teilweise heftigen Kritik von Naturschutzorganisationen und Bürgern (z.b. Streckenverlauf der BAB durch den Hauptsmoorwald oder der Bau der Bundestrasse , die bei der Anschlussstelle Bamberg-Süd (24) die BAB mit der BAB verbindet). Alle diese großen und auch kleinen Straßenbaumassnahmen haben nicht nur viele Hektar Baumbestand vernichtet, sondern auch zu einer Zerfledderung des Waldgebietes in seiner Gesamtheit geführt. Aber wie es scheint hat man heute aus den Fehlern der Vergangenheit (hoffentlich) gelernt.
Der Bamberger Stadtrat hat im Jahre 2016 den Plan des BMVI abgelehnt, die Trasse für die ICE-Neubaustrecke München Berlin durch den Hauptsmoorwald ! entlang der BAB zu führen (Ostumfahrung Bamberg), ein ökologisches Desaster dem 40 Hektar Wald zum Opfer gefallen wären .
Mit dem Abzug der
US-Streitkräfte Haupteingang Zollnerstraße Klick    mich
aus
Bamberg Abzug der US Streitkräfte
am 30. September 2014
13. 04. 1945 - 30. 09. 2014 Klick   mich
am 30. September 2014 wurden auch die militärischen Sperrgebiete im Hauptsmoorwald freigegeben.
Das von der US-Army als Standortübungsplatz genutzte Areal (330 ha), östlich der BAB und nördlich der Staatsstraße nach Pödeldorf, wurde mit einer Entscheidung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages vom 17. Juni 2015 zum
»Nationalen Naturerbe (NNE)« Klick     mich
erklärt . Der Plan der Stadt Bamberg auf einem Teil dieser Fläche (ehem. Panzerwaschplatz) ein Gewerbegebiet anzusiedeln war damit hinfällig!
Im Dezember 2015 stellt die Stadt Bamberg das Plankonzept »Gewerbepark Geisfelder Straße« vor. Danach sollen auf dem ehemaligen Militärareal (1917 - 2014) der »MUNA« (Munitionsanstalt) an der äußeren  Geisfelder Straße und unter Einbeziehung des in unmittelbarer Nähe liegenden ehemaligen US-Schießplatzes an der  Armeestraße ein Industrie- und Gewerbegebiet entstehen. Bei einer Realisierung dieses Projekts würden 85 ha Wald (MUNA) und 14 ha wertvollster
Sandmagerrasen Sandmagerrasen
auf dem Muna-Gelände
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(Schießplatz) zerstört werden. Deshalb erwirkten
»Der Bund Naturschutz« Logo Klick     mich
, Kreisgruppe Bamberg und die im März 2018 gegründete Bürgerinitiative
»Für den Hauptsmoorwald« Logo Klick   mich
ein für die Stadtverwaltung verbindliches Bürgerbegehren. Beim Bürgerentscheid im November 2018 lehnte eine Mehrheit von 75,4% das Projekt ab.
Im Jahre 2019 wurde von der Stadtverwaltung in Aussicht gestellt, das bereits auf dem Munagelände bestehende Naturschutzgebiet nach Norden zu erweitern und auch den ehemalige US-Schießplatz mit einzubeziehen. Die bewaldeten Flächen des Munageländes sollen als
Bannwald Klick   mich
ausgewiesen werden. Damit wurde eine weitere Zerstörung der »grünen Lunge« Bambergs verhindert .
Bereits im März 2001 wurde der Weiher mit den umgebenden Sandfluren an der Nordwestseite des Munageländes von der Regierung von
Oberfranken Oberfranken
Bezirkswappen
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zum
Naturschutzgebiet Naturschutzgebiet
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erklärt. Im November 2009 wurden in dem knapp 11 ha großen Schutzgebiet
Mufflons Europäischer Mufflon
[Ovis gmelini musimon]
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angesiedelt, damit der dortige Naturraum mit Magerrasen und offenen Sandböden erhalten bleibt und nicht von standortfremden Gewächsen überwuchert wird.
Im Waldgebiet des Munageländes wurde außerdem im April 2014 ein seit 1958 verschollener
Ruhestein Krätziger Ruhestein
mit Kreuzigungsgruppe
Bild:
wiederentdeckt, der an der alten Geisfelder Straße vermutet wurde. Auf diesen Steinen wurden einst die auf dem Rücken getragenen Huckelkörbe (mundartl. Krätzen) für den Waren- oder Feuerholztransport abgestellt, wenn die Träger*innen auf dem Wege von den Dörfern zum Markt in Bamberg Rast machten. Dadurch konnte man nach der Rast die schweren Körbe leichter wieder aufhuckeln.
Das Bayerische Staatsministerium des Innern (StMI) plant im Jahre 2018 der
Verkehrspolizeiinspektion (VPI) Bayerische Polizei
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Bamberg ein neues Dienstgebäude in idyllischer Hauptsmoorwaldlage zu spendieren. Allerdigs erfordert dieser Plan zuerst die Rodung von drei Hektar intakten Waldes gegenüber der Einmündung der Moosstraße/Armeestraße . Bemerkenswert ist, dass der damalige Bamberger OB
Andreas Starke
Andreas Starke
SPD Oberbürgermeister
der Stadt Bamberg
seit 2006
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nicht nur das Vorhaben des Ministeriums befürwortet, sondern auch den geplanten Standort ! des neuen Polizei-dienstgebäudes mit
markigen Worten
Andreas Starke
SPD Oberbürgermeister
der Stadt Bamberg
seit 2006
unterstützt . Die BI »Für den Hauptsmoorwald« verhindert mit einer von mehr als 7.000 Bürger*innen unterzeichneten Petition an die Bayerische Staatsregierung den geplanten Kahlschlag am Hauptzugang des Naherholungsgebietes. Der geplante Neubau soll nun direkt am Berliner Ring (), im Gebiet »Am Tännig« , realisiert werden.

Geschichte
Straßennamen
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Kaiser (HHR)
Otto II. Kaiser (HRR) Otto II.
Einzelblatt aus einem Registrum Gregorii,
Trier nach 983
Der Kaiser thront unter einem von Säulen getragenen
Baldachin. Otto empfängt die Huldigung der durch
Frauengestalten symbolisierten Provinzen
Germania, Francia, Italia und Alamannia.
Das Bild dokumentiert den Herrschaftsanspruch
des Kaisers über das Abendland.
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(* 955, ab 961 Mitregent, ab (967) 973 (Mit)Kaiser, † 983) schenkte im Jahr 970 seinem Vetter dem
Bayernherzog Herzogtum Bayern
Wappen
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Heinrich II. Herzog Heinrich II. von Bayern
Heinrich im fränkischen Gewand,
Miniatur aus dem Regelbuch von
Niedermünster Staatsbibliothek
Bamberg, Msc.Lit.142, fol. 4v
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, genannt der »Zänker«, (* 951, Herzog von 955 - 976 und wieder ab 985, † 995) ein ca. 4.600 ha großes Waldgebiet dessen Rest heute der Hauptsmoorwald ist. Nach dessen Tod erbte sein Sohn und Nachfolger Heinrich IV. (* 973, Herzog von 995 - 1004 und wieder von 1009 - 1017,† 1024), dem späteren Kaiser (HRR)  Heinrich II., den Wald. Als Heinrich IV. um das Jahr 998 Kunigunde von Luxemburg (* um 980, um 998, † 1033), die spätere Kaiserin  Kunigunde, ehelichte, machte er ihr u. a. das Waldgebiet als Morgengabe zum Geschenk. Bei der Gründung des
Bistums Gründung des Bistums Bamberg durch
Heinrich II. und seiner Gemahlin Kunigunde
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Bamberg durch König Heinrich II. und seiner Gemahlin
Kunigunde Sonderpostwertzeichen des
Großherzogtums Luxemburg
Mi 810 - 14. September 1970 - 3 Fr
100 Jahre Bistum Luxemburg
Kunigunde von Luxemburg
mit ihrem Gatten Heinrich II.
1007 Gründer des Bistums Bamberg
Glasmalerei 17. Jh. in der
Kathedrale (Mariendoum) in Luxemburg
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stiftete diese ihren Waldbesitz dem neuen Bistum. Damit wurde der Hauptsmoorwald, über einen Zeitraum von 795 Jahren, bis zur Säkularisation im Jahre 1802 zum Bistumswald und vom jeweiligen Bischof jagd- und forstwirtschaftlich genutzt. Nach der Säkularisation fiel das Waldgebiet zurück an das Herzogtum (ab 1806
Königreich Königreich Bayern
Wappen
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, ab 1918
Freistaat Freistaat Bayern
Wappen
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) Bayern. Die Pflege und Nutzung des Waldes erfolgte durch die (königlich-)bayerische Forstverwaltung. Heute ist für den Hauptsmoorwald der Forstbetrieb Forchheim zuständig.
Im Jahre 1914 erwirbt die Stadt Bamberg eine Fläche von ca. 350 Hektar im südlichen Teil des Hauptsmoorwaldes vom Königreich Bayern. Im Jahre 1927 wird am nordwestlich Rand des
»Stadtwaldes« Städtisches Forsthaus
erbaut 1927, eingeschossiger Massivbau mit biberschwanzgedecktem
Halbwalmdach über hakenförmigem Grundriss;
Backhaus, kleiner Satteldachbau; eingefriedeter Hausgarten.
Foto: Liste der Baudenkmäler in der Wunderburg, Reinhold Möller, 2015 Klick mich
eine Städtische Forstdienststelle eingerichtet. Im Jahre 2020 werden im »Stadtwald« 1.000 Tannenbäume für mehr Biodiversität gepflanzt.
Während der Regierungszeiten der Fürstbischöfe Adam Friedrich von Seinsheim (* 1708, 1757, † 1779) und Franz Ludwig von Erthal (* 1730, 1779, † 1795) wird in den Jahren von 1772 bis 1784 eine große Entwässerungsaktion durchgeführt. Durch diese Maßnahme sollen bessere Wachstumsbedingungen für die
Kiefer Waldkiefer
[Pinus sylvestris]
Klick   mich
[Pinus sylvestris] geschaffen werden, von der man sich dann einen höheren Ertrag erhofft. Diese intensive Trockenlegung des Hauptsmoorwaldes im 18. Jahrhundert ist der Hauptgrund dafür, dass heute von den einst ausgedehnten Moorflächen nur noch Reste vorhanden sind.
Der Export von hochwertigen Kieferstämmen mit einer Mindestlänge von 19 m und einem Mindestdurchmesser von 46 cm, den sogenannten
»Holländerstämmen« Zukünftige Holländerstämme Foto: 
, ist eine wichtige Einkommensquelle des
Fürstbistums Hochstift Bamberg Klick   mich
Bamberg im 18. Jahrhundert. Diese Stämme waren in
Holland Holland
Wappen
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sehr begehrt für die Herstellung von Segelschiffmastbäumen und dem Bau von Windmühlen. Eine Hauptsmoorwaldkiefer kostete 300 mal mehr als vergleichbare Bäume aus dem Hochgebirge. Der größte Stamm mit einer Länge von 26 m, einem Brusthöhendurchmesser von 88 cm und einem Volumen von 10 m³ Holz wurde im Jahre 1851 nach Holland verkauft. Zwei dieser Prachtexemplare, die »Heinrichskiefer« und die »Kunigundenkiefer« kann man heute noch ca. 150 m westlich der  Kunigundenruh bewundern. Nach dem Fällen der Bäume wurden die Stämme im  (Buch)Bughof gelagert, wo zeitweise bis zu 80 Flößerknechte beschäftigt waren. Bei Bedarf zogen Ochsengespanne die Stämme mit einem Gewicht zwischen 3.000 und 4.000 kg zur Mainlände bei
Bischberg Bischberg
Gemeindewappen
Klick   mich
bzw.
Eltmann Eltmann
Stadtwappen
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. Dort wurden die Stämme bis zu 200 m langen Flößen verbunden und über die Flüsse Main und Rhein nach Holland geflößt. Mit dem Aufkommen der Dampfschiffe in der Mitte des 19. Jahrhunderts kam der Holzhandel mit den »Holländerstämmen« zum Erliegen. (Quelle: Infotafel des Forstbetriebes Forchheim, Forstrevier Strullendorf)
Für die Herkunft des Namens »Hauptsmoor« gibt es zwei Erklärungen. Die erste und wahrscheinlichere leitet den Namen vom mittelhochdeutschen Wort H(o)utsmor ab, welches hutschendes = schwankendes Moor bedeutet. Die zweite Erklärung benennt als Namensgeber eine Person mit Namen Huto als früheren Verwalter des bewaldeten Moores (Huotes muor = Moorwald des Huto). Der Name des Waldgebietes, manchmal in unterschiedlicher Schreibweise (z.B. »Hautschmoor«), ist über einen Zeitraum von ca. 800 Jahren urkundlich belegt.

Straßennamen
Presse & Literatur
Geschichte
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Bamberger Straßennamen mit Bezug zum Hauptsmoorwald:
Die beiden Straßennamen  Hauptsmoorstraße und  Am Spinnseyer im Stadtteil
Gartenstadt Gartenstadt
VIII. Distrikt
BV Logo
Brunnenfigur
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(bis 1951 Spinnseyer-Siedlung) tragen den Namen des Waldgebietes im Osten des Straßenverlaufs und den Namen der gerodeten Waldabteilung zur Gewinnung von Raum für eine neue Wohnsiedlung im Osten Bambergs.
Vor der Inbetriebnahme des Bamberger
Bahnhofs Der Bamberger Bahnhof im 19. Jahrhundert
Aquarell von H. Ruhland (ohne Jahresangabe)
Quelle: Staatsbibliothek Bamberg, MvO A I 60 Klick mich
im Jahre 1844, dessen Bau einschließlich der notwendigen Gleisanlagen die Rodung einer großen Fläche im westlichen Hauptsmoorwald notwendig machte, führte die  Kunigundenruhstraße direkt in das Waldgebiet und von dort aus als Waldweg zum Lieblingsrastplatz (»Kunigundenruh«) der Kaiserin Kunigunde bei ihren Wald-spaziergängen. Die Entfernung vom östlichen Straßenende bis zum Rand des Hauptsmoorwaldes beträgt heute 2,2 km Luftlinie, was den riesigen Flächenverbrauch des Waldgebietes deutlich macht..
Die  Egelseestraße ist benannt nach dem uralten Flurnamen »Eigelensee« aus dem 13. Jahrhundert, welcher auf einen See in den Resten der vorgeschichtlichen Eichenurwälder im westlichen Teil des damaligen Hauptsmoorwaldes hinweist. Als dort umfangreiche Rodungen zur Gewinnung von neuem Gärtnerland vorgenommen wurden, bieb der von Eichen umsäumte See erhalten für die Bewässerung der neu angelegten Felder. Dieser See ist auf dem
Zweidler Der Eichelsee als Teil eines Bewässerungssystems
für die umliegenden Gärtnerfluren. (Aus dem Plan von Braun-Hogenberg von 1617
nach Vorlage des Zweidler-Planes von 1602)
-Plan aus dem Jahre 1602 eingezeichnet.Die Entfernung der Straße bis zum Rand des Hauptsmoorwaldes beträgt heute 2,4 km Luftlinie.
Die Straße  Am TännigBei den Tannen«) ist der Name des dortigen Wald- und Flurgebietes am Südwestrand des Hauptsmoorwaldes und weist darauf hin, dass sich einst an dieser Stelle ein Tannenwald befand. Im Jahre 1927 wird hier die Städtische Forstdienststelle
»Stadtwald« Städtisches Forsthaus
erbaut 1927, eingeschossiger Massivbau mit biberschwanzgedecktem
Halbwalmdach über hakenförmigem Grundriss;
Backhaus, kleiner Satteldachbau; eingefriedeter Hausgarten.
Foto: Liste der Baudenkmäler in der Wunderburg, Reinhold Möller, 2015 Klick mich
eingerichtet. Im Jahre 2020 werden im »Stadtwald« 1.000 Tannenbäume für mehr Biodiversität gepflanzt. Dadurch wird auch die inhaltliche Bedeutung des historischen Flurnamens wieder hergestellt.
Die Straße  Am Sendelbach ist benannt nach der Hauptwasserader des Hauptsmoorwaldes. Die Straße folgt dem Verlauf des
Sendelbaches Sendelbach
Hauptwasserader des Hauptsmoorwaldes
Foto:
außerhalb des Waldgebietes auf einer Länge von ca. 1,5 km auf seinem Weg zur Mündung in den Main-Donau-Kanal (MDK) ca. 750 m nördlich der Schleuse Bamberg.

Kunigundeneiche
ca. 250 -300 Jahre alt,
nahe der »Kunigundenruh«.
Ehemalige Huteeiche, die früher auch
den Schweinen zur Mast diente.
Bild:
Oberjägermarter
Rokkokodenkmal aus dem Jahre 1770,
ehemaliger Treffpunkt der fürstbischöflichen Jagdgesellschaften.
Rechts im Vordergrund der
»Drei-Bäcker-Stein«
Der Stein erinnert an die Sage nach der drei Bäcker aus Melkendorf ein paar hundert Meter weiter am Schöntannenweg zu Tode gekommen sein sollen.
Bild:
Typischer Kiefernbestand
im Hauptsmoorwald
Bild:

Presse & Literatur
Straßennamen
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Seitenende
Die »Bamberger Onlinezeitung«, herausgegeben vom
Erich-Weiß-Verlag Bambergs verschlungene Wege Klick    mich
in Bamberg, veröffentlichte im Dezember 2012 und Januar 2013 eine Artikelserie, verfasst vom Forstamtsrat
Richard Kaiser Richard Kaiser
Forstamtsrat
, mit dem Titel
Der Hauptsmoorwald im Wandel der Zeit

I.
Überblick
 

II.
Geschichte
 

III.
Nutzfunktion
 

IV.
Erholungs-,
Schutzfunktion

V.
Forstverwaltung
Pödeldorf

VI.
Kulturgeschichtliche
Spaziergänge

VII.
Waldarbeit
 

VIII.
Ausblick
 

Zusammenfassung
pdf-Dokument
Um einen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte auf das entsprechende Zeitungssymbol.
Eine kleine Waldgeschichte

Sendelbach
Hauptbach des Hauptsmoorwaldes
Königlich-bayerischer
Eisenbahnbrunnen
Das Wasser aus der Waldabteilung
»Hinterer Kessel«
schonte die Kessel der Dampflokomotiven.
Klick   mich
Auwald
Am Zusammenfluss der beiden
Quellbäche des Sendelbaches
Alle Bilder:

Umfangreiche Informationen über den Hauptsmoorwald und dessen Hauptwassserader, dem Sendelbach , hat der Bamberger Egbert Sauer im Jahre 2017 in einem reich bebilderten Taschenbuch zusammengetragen. Der Autor entstammt einer Försterfamilie, studierte Chemie und Biologie und widmet sich seit Jahren der Pflege und Erhaltung des Hauptsmoorwaldes. Bestellen kann man das sehr empfehlenswerte Taschenbuch bei der Buchhandlung
Osiander Buchhandlung Osiander, Grüner Markt 16, 96047 Bamberg
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in Bamberg.

   
copyright
Kreuz Hirsch