Maria-Hilf-Kapelle
(1689 - 1888)
Braukulturland Franken
... wo Hopfen und Malz noch nicht verloren sind.
Bamberger Stadtteil
49°53'24" N - 10°54'24" O
Wunderburger
Gärtnertracht
Änderunsdatum Heute

                     

Ruhebänke unter Lindenbäumen am Westflügel der Pfarrkirche »Maria Hilf«
Foto: Thorsten Chalupka, BV Wunderburg
Die Wunderburg (ca. 7.500 Einwohner,
V. Distrikt Wunderburg/Gereuth
Straßenverzeichnis Klick   mich
der Stadt
Bamberg Stadtwappen
Hl. Georg
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, ein Sitz im Stadtrat (2020,
Norbert Tscherner, BBB Norbert Tscherner
Bamberger
Bürgerblock e. V. (BBB)
Klick     mich
), zwei
Brauereien Mahrs Bräu
Wunderburg 10
Braustätte seit 1670
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Brauerei Keesmann
Wunderburg 5
Braustätte seit 1867
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, zwei
Kirchen Pfarrkirche
Maria Hilf
Wunderburg 4
erbaut 1887/89
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Filialkirche
St. Wolfgang
St.-Wolfgangs-Platz
erbaut 1966/67,
Glockenturm 1991
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, zwei
Schulen Wunderburgschule
Grundschule
Holzgartenstraße 2
erstes Schulhaus erbaut 1785,
Bau des heutigen Schulhauses 1879/80
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Hugo-von-Trimberg-Schule
Grund- und Mittelschule
Am Luitpoldhain 59
erbaut 1959
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, und zwei
Bürgervereine BV Wunderburg e.V
Gründung 1906
Klick mich
BV Bamberg-Süd, Gereuth,
im V. Distrikt e.V

Gründung 1974
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bewahrt sich bis heute einen eigenen, dörflichen Charakter mit noch großen gärtnerischen Nutzflächen. Die Wunderburg zählt zum Gebiet der
»Oberen Gärtnerei«
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. Allerdings ist ein
Fortbestand
Damit die »Obere Gärtnerei« in Bamberg von weiterer Bebauung
frei bleibt, will die Stadt sogar bestehende Baurechte streichen.
Aber der Widerstand der Gärtner wächst zunehmend.
Klick mich
dieses historisch gewachsenen Gärtnerlandes (Bambergs immaterielles Kulturerbe !) stark gefährdet.
Die 100.
Bürgernadel Die Bürgernadel wird an Bürger
verliehen, die aus Überzeugung und
mit viel Leidenschaft ehrenamtlich im Bereich der Stadt Bamberg tätig sind.
der Stadt Bamberg geht in die Wunderburg.
Die Buslinie 905 der Stadtwerke Bamberg verbindet die Wunderburg/Gereuth (in der Regel) alle 15 Minuten mit dem Zentralomnibusbahnhof
(ZOB) Bamberger Stadtbuslinien
auf der  Promenade in der Innenstadt. Die Buslinien 922 911 921 verbinden die südöstlichen und östlichen Randgebiete des
V. Distrikts
Die Buslinien 905 922 911 921 [936] im V. Distrikt Klick mich
mit dem ZOB. Die Spätlinie 936 bedient ab 20:00 Uhr (in der Regel) alle 40 Minuten den V. Distrikt.
Kirchliche und weltliche Festtage in der Wunderburg sind der Flurumgang an
»Christi Himmelfahrt« Christi Himmelfahrt
bezeichnet im christlichen Glauben die Rückkehr von Jesus Christus als Sohn Gottes zu seinem Vater in den Himmel. Das Fest wird am 39. Tag nach dem Ostersonntag gefeiert
und fällt deshalb immer auf einen Donnerstag. Klick mich
, die
»Ewige Anbetung« Die Ewige Anbetung ist
eine alte Tradition der katholischen Kirche. Grundlage dafür ist der Glaube an die wahrhafte Gegenwart von Jesus Christus in den Gestalten der Eucharistie. Klick mich
am 07. Juli, die
Kärwa Klick mich
am 3. Sonntag im Juli (Festtag der
Hl. Maria Magdalena Über Maria Magdalena oder
Maria von Magdala
wird im christlichen »Neuen Testament« berichtet. Die Evangelisten erwähnen sie als Begleiterin von Jesus Christus und Zeugin seiner Auferstehung.
Ihr Beiname verweist auf ihren vermutlichen Geburtsort Magdala, heute Migdal, Israel, am See Genezareth im »Heiligen Land«. Klick mich
am 22. Juli) und die seit 1825 stattfindende Wallfahrt aus Unterstürmig (Pfarrei Eggolsheim, Kreis Forchheim, Ofr) an
»Mariä Himmelfahrt« Mariä Himmelfahrt
ist das Fest der leiblichen Aufnahme Mariens, der Mutter von Jesus, in den Himmel. Das Fest wird am 15. August gefeiert und hat im Generalkalender
der römisch-katholischen Kirche
den Rang eines Hochfestes. Klick mich
am 15. August.
Die Wunderburg wird auch als »Brauereidreieck« bezeichnet, denn im Herzen des Stadtteiles befinden sich zwei bekannte alte Traditionsbrauereien, die
Mahrs Bräu Historischer Bierfilz
Wunderburger Gärtnertracht
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(erste urkundliche Erwähnung 1670) und die Brauerei
Keesmann Historischer Bierfilz
»Maria-Hilf«-Kapelle
(1689 - 1887)
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(gegründet 1867). In der  Moosstraße 46, wurden seit 1894 in der Brauerei
Maisel Bierfilz
( 1894  2008)
Bierspezialitäten (das erste Pils Bambergs !) gebraut. Das Maschinen- (1904) und Sudhaus (1908) wurden im neugotischen Stil erbaut und sind heute ein Industriedenkmal. Leider musste die Brauerei Maisel im Jahre 2008 Insolvenz anmelden und den Braubetrieb einstellen. Da sich aber die Brauerei
Fäßla Historischer Bierfilz
Braustätte seit 1649
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aus der Insolvenzmasse den ehemaligen »Maisel-Keller« gesichert hatte und dort jetzt unter dem Namen »Fäßla-Keller« ihre Biere ausschenkt, stimmt die Bezeichnung »Brauereidreieck« zumindest ungefähr wieder und auch das Hotel garni »Am Brauerei-Dreick« ,  Holzgartenstraße 12, muss nicht wirklich seinen Namen ändern.
Außerdem befindet sich in der  Theresienstraße 32, die
Bamberger Mälzerei Bamberger Mälzerei
Stadtteil Wunderburg, Theresienstraße
Historisches Foto um 1925
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, gegründet 1885 als »Mälzerei Dessauer« von Carl Isidor Dessauer (* 1850, †1913), der einer jüdischen Hopfenhändlerfamilie aus Bamberg entstammte.
Nostalgie
Bis in die 1960er Jahre gab es im Kerngebiet der Wunderburg neben den Wirtshäusern der Traditions-brauereien Mahr, Keesmann und Maisel ( 2008) eine vierte Bierquelle, wo der Wunnäburchä sein(e) Feierabend-»Seidla« trinken konnte. Die »Bayerische Bierhalle« in der  Kapellenstraße 22. Das Haus befand sich damals im Besitz der Brauerfamilie Dauer von der
Schloss-Brauerei Bierfilz
( 1870  1999)
in Trabelsdorf, Kreis Bamberg. An lauen Sommerabenden saß die »ganz Kabellnschdross« mit Kind und Kegel im idyllischen Biergarten des Wirtshauses mit Blick auf die »Schruudsä-Fluän« und tratschte über die Leute und Ereignisse in der Wunnäburch. Die Omas beobachteten aus den Fenstern der anliegenden Häuser ihre im Biergarten spielenden Enkel. Nachbarn die sich zu später Stunde über Lärm im Biergarten beschwerten gab es damals noch nicht. Legendär waren die »Kappenabende« in der Faschingszeit, zu denen auch manchmal die Seniorchefin der Brauerei erschien und eine Runde Freibier für alle Gäste spendierte. Lang, lang ist's her ...
Im Jahre 1897 eröffnet der Gastwirt Michael Krapp in der Kapellenstraße 22 die »Restauration zur Wunderburg«. Zwei Jahre später (1899) übernimmt der Restaurateur Wolfgang Rupprecht die Gaststätte und benennt sie in »Restauration zur bayr. Bierhalle« um.
Heute befindet sich dort das vegetarische Restaurant
Kornblume Kapellenstraße 22
Klick mich
, ausgeschenkt werden
Fäßla
Klick mich
-Biere aus Bamberg und »Bio«-Biere der
Lammsbräu
Klick mich
aus Neumarkt (Opf). Vegetarisches gab es aber auch schon in der »Bayerischen Bierhalle« - den
»Bambärchä Räddich« Bamberger Rettich Klick  mich 
zu Bier und Brotzeit.
Kleiner, aber traditionsreicher Biergarten des heutigen Restaurants »Kornblume«
Während der Biergartensaison wird hier an Sonntagen das
»U« Mahrs Bräu No. 1 Klick mich
der Mahrs Bräu frisch vom Fass ausgeschenkt!
Vielleicht unterhält Sie dabei auch Heino Mendoza, der Wirt der »Kornblume«
und derzeit einziger singender Wirt Bambergs, mit einigen seiner Lieder.
Presse bericht

Ausschnitt aus dem
»Taschenbuch von Bamberg«
von Joseph Heller aus dem Jahre 1831

Zeittafel über acht Jahrhunderte Wunderburger Geschichte

               
1350 In einer Urkunde vom 11. Oktober 1350 erteilt Fürstbischof
Friedrich I. von Hohenlohe Fürstbischof
Friedrich I. von Hohenlohe
Epitaph im Bamberger Dom Klick mich
(* ??, reg. 1344, † 1352) seinem Forstmeister und Küchenmeister des Doms Friedrich von Rotenstein die Erlaubnis, außerhalb des Stadtgebietes im Süden in der Nähe der fürstbischöflichen Gestüthalterei
»Koppenhof« Koppen
Fohlen, junges Pferd
( Koppenhofgasse) eine Hofstatt zu errichten. Das ganze bauliche Ensemble mit Wehranlagen, Wohn- und Nutzgebäuden wirkte so prächtig, dass es im Volksmund »Wunderburg« genannt wurde.
Über das Rittergeschlecht von Rotenstein gibt es nur spärliche historische Aufzeichnungen. Stammsitz der Familie war vermutlich eine gleichnamige Burg in der Nähe der Ortschaft Burggrub (heute OT des Marktes Heiligenstadt i.Ofr, Kreis Bamberg). Die Burg wurde im Jahre 1348 zerstört und nicht wieder aufgebaut. Die Geburts- und Sterbedaten Friedrich von Rotensteins sind nicht mehr bekannt. Sein Name erscheint nur in vier Urkunden - 1350 als Erbauer der Wunderburg, 1355 als ihm der
Burgstall Burgstall
wird in der Burgenkunde eine Burg bezeichnet, von der noch weniger erhalten ist als eine Ruine. Klick mich
Rotenstein verpfändet wird, 1358 durch den Verkauf von Äckern durch seine beiden verehelichten Töchter Traute Güßbacher und Anna Esel an das damalige adelige
Zisterzienserinnen Wappen des
Zisterzienserordens
Klick mich
-Nonnenkloster
St. Maria und St. Theodor (H) Das ehemalige Nonnenkloster St. Maria und St. Theodor
Gründung 1157, Plünderung im Bauernkrieg 1525, Auflösung 1554,
seit 1589 bis heute Karmelitenkloster am  Mittleren Kaulberg
(Aus dem Plan von Braun-Hogenberg von 1617 nach Vorlage des Zweidler-Planes von 1602)
Klick mich
zu Bamberg und 1361 als Ritter
schultheiß Schultheiß
Im Mittelalter vom Landesherren eingesetzter Gemeindevorsteher und/oder Exekutivbeamter Klick mich
zu Bamberg. Anfang des 15. Jahrhunderts ist das Geschlecht der Ritter von Rotenstein ausgestorben.
Leider lässt sich die ehemalige Lage des Gutshofes im heutigen Stadtteil Wunderburg nicht mehr bestimmen. In historischen Unterlagen findet man nur den Hinweis, dass sich der Gebäudekomplex zwischen Hundsbühl und  Nürnberger Straße befand. In einem Bamberger Straßenverzeichnis aus dem Jahre 1831 wird der
Hundsbühl
als Straße aufgeführt, welche vom St. Gangolphstor an gegen Nürnberg führt und an welcher der Koppenhof, das Jägerhaus und der ehemalige Katharinenhof liegen.
Die Errichtung der befestigten Hofanlage vor der Stadt gibt auch den Anstoß für die weitere Urbarmachung des Hauptsmoorwaldes, der damals im Gebiet des heutigen Stadtteiles Wunderburg bis an das östliche Ufer des rechten Regnitzarmes ( Kunigundendamm) reicht. Auf den gerodeten Flächen siedeln Handwerker und Gärtner. Für die benötigten Ziegelsteine zum Häuserbau wird eine Ziegelhütte gegründet. So entsteht im Laufe der Jahre ein Siedlungskern mit einem florierenden Gemeinwesen - die Geburtsstunde der Wunderburg, dem edelsten von allen Bamberger Stadtteilen.

1351 Ein Grundstücksverkauf legt den Grundstein für die Bedeutung der Wunderburg als Brauereistandort. Michael Schneider verkauft einen Teil seines Gutes »Ziegelanger« an Hans Ziegler. Auf diesem Grundstück wird im Jahre 1602 ein Brau- und Wirtshaus mit dem Namen »Ziegelhütte« erwähnt.

1362 Als Abschreckung für Gesindel jeglicher Art, noch bevor es die Stadt betritt, wird in Sichtweite der Handelsstraße aus Nürnberg auf dem Areal der heutigen Bamberger Mälzerei an der  Theresienstraße ein Galgen errichtet. Bis zum Jahre 1810 werden an diesem Richtplatz die Todesurteile vollstreckt. Die Straßennamen  Am Hochgericht und  Galgenfuhr erinnern heute noch daran. Zu den öffentlichen Hinrichtungen finden sich stets zahlreiche Zuschauer ein (siehe auch  1761/1773).

1398 Die beiden selbstständigen Gemeinden Wunderburg und  Zinkenwörth werden dem Schutz der Stadt unterstellt.
[Dieser Eintrag bedarf der Verifizierung. Wenn Sie dazu beitragen können, senden Sie uns bitte eine eMail - vielen Dank]

1419 Nachfolger des verstorbenen Friedrich von Rotenstein auf dem Gutshof »Wunderburg« ist
Heinz Zollner Auszug aus dem Büchlein
»Die Wunderburg zu Bamberg«
von Paul Oesterreicher
erschienen im Jahre 1826
, ungewiss ist jedoch, ob durch Erbschaft oder Kauf der Hofstätte. Nach dem Tode ihres Ehemannes verkauft die Witwe Agnes Zollner das Gut an den Domherrn Georg von Würzburg. Dieser Verkauf löst im Jahre 1464 einen Rechtsstreit aus, der sich bis zum Jahre 1471 hinzieht. Der deutsche Kaiser
(HRR) Friedrich III. Porträt des Kaisers (HRR)
Friedrich III.
aus dem Hause Habsburg Klick mich
(* 1417 in Innsbruck, reg. 1452, † 1493 in Linz) ist der irrtümlichen Ansicht, der Gutshof »Wunderburg« sei ein kaiserliches Lehen und der Verkauf deshalb rechtswidrig, während der Bamberger Fürstbischof
Georg I. von Schaumberg Wappen des Fürstbischofs
Georg I. von Schaumberg Klick mich
(* 1390 in Mitwitz, reg. 1459, † 1475 in Bamberg) der Meinung ist, der Gutshof ist Eigentum des
Hochstiftes Bamberg Wappen des Hochstiftes Bamberg Das Hochstift war bis zur Säkularisation im Jahre 1803 der weltliche Herrschafts-
bereich des Fürstbischofs von Bamberg,
ein geistliches Fürstentum im
Heiligen Römischen Reich
deutscher Nation
.
Klick mich
, steht auch nach dem Verkauf weiter unter fürstbischöflicher Oberhoheit und deshalb ist der Verkauf rechtens. Nach sieben Jahren Streit setzt sich die Meinung des Fürstbischofs gegen die des Kaisers durch und Georg von Würzburg darf den Hof behalten.
Aber im Jahre 1478 erhebt sich über den Verkauf des Gutshofes ein neuer Rechtsstreit. Nach dem Tode von Agnes Zollner klagen ihre Neffen Hanns Rauschner, Sebastian von Wirsberg und die Brüder Hanns, Konz und Ott von der Kapellen gegen den Verkauf des Gutes. Dieser Klage schließt sich auch Wolf Truchseß an, Neffe von Heinz Zollner. Die Begründung der Kläger - Agnes Zollner hätte die Besitzung nicht verkaufen dürfen, weil erbberechtigte Familienmitglieder vorhanden sind. Aber auch diese Klage wird vom Fürstbischof mit der gleichen Begründung wie im ersten Rechtsstreit abgewiesen.
Wann der Gutshof von wem und warum aufgeben wurde, ist wegen fehlender historischer Aufzeichnungen heute nicht mehr bekannt. Auch die ehemalige Lage der »Wunderburg« im heutigen Stadtteil Wunderburg ist nur eine vage Vermutung. Nach den spärlichen historischen Beschreibungen könnte sich die Hofstätte auf dem Areal der ehemaligen
Koppenhof Ehemalige »Koppenhof«-Kaserne, Nürnberger Straße 110
(heute Wohn- und Gewerberäume)
Foto: Liste der Baudenkmäler in der Wunderburg, Tilman 2007 Klick mich
-Kaserne (erbaut 1862) befunden haben.
Die »Wunderburg zu Bamberg«    von Paul Oesterreicher, 1826

1471 Urkundlich belegte Erwähnung der Wunderburg als »Vorstadt« durch Fürstbischof Georg I. von Schaumberg (* 1390 in Mitwitz, reg. 1459, † 1475 in Bamberg).

1496 Urkundliche Erwähnung einer Kapelle in der Wunderburg die der
Hl. Magdalena Hl. Magdalena und Hl. Ottilie
Statuen in der Wunderburger Pfarrkirche
Maria Hilf Foto: Martina Jäschke-Göller Klick mich
und der Hl. Ottilie geweiht ist ( Magdalenenstraße, Kapellenstraße). In der Kapelle befindet sich ein aus Lindenholz geschnitztes Gnadenbild der »Hilfreichen Mutter Gottes«, geschaffen nach einer Vorlage eines
Gemäldes Maria Hilf
Gnadenbild gemalt von
Lucas Cranach d. Ä.
auf Holz nach 1537,
Maße 78,5 × 47,1 cm. Das Original befindet sich seit
1650 im Innsbrucker Dom
St. Jakob in Österreich.
Klick mich
von
Lucas Cranach d. Ä. Lucas Cranach d. Ä.
im Alter von 77 Jahren,
gemalt im Jahre 1750,
Selbstporträt oder ein Werk von
Lucas Cranach d. J. Das Gemälde befindet sich in
den Uffizien in Florenz, Italien.
Klick mich
(* 1472 in Kronach, † 1553 in Weimar). Das
Gnadenbild Gnadenbild der
»Hilfreichen Mutter Gottes«
in der Wunderburger Pfarrkirche
Maria Hilf
Foto: Martina Jäschke-Göller
befindet sich heute in der Wunderburger Pfarrkirche »Maria Hilf«.

1525 Während des Bauernaufstandes lagert in der Wunderburg nahe der »Ziegelhütte« ein großer Haufen rebellierender Bauern. Erst mit Hilfe des
»Schwäbischen Bundes« Schwäbischer Bund
WappenSchild aus dem Jahre 1522,
kolorierter Holzschnitt aus der Werkstatt
Hans Burgkmairs d.Ä. (* 1473, † 1531)
Hl. Georg mit Fahne, zwei Putten halten das Wappen,
ein rotes Kreuz in weißem Feld, Inschrift:
Wen Gott verbunden, trennt der Mensch nicht
Klick mich
gelang es dem Bamberger Fürstbischof
Weigand von Redwitz Fürstbischof
Weigand von Redwitz Klick mich
(* 1476 in Tüschnitz, reg. 1522, † 1566 in Kronach) den Aufstand niederzuschlagen. Zwölf Rädelsführer wurden auf dem Richtplatz (  Am Hochgericht) in der Wunderburg gehenkt.

1528 In diesem Jahr wird erstmals die Wunderburger (Magdalenen-)»Kerwa« gefeiert.

Die Bamberger Wunderburg im Jahre 1602 Magdalenen-Kapelle
Im Osten, durch den »Koppenhof« (Pferdekoppel) getrennt, verläuft die Nürnberger Straße,
im Westen in nördlicher Richtung die heutige Egelseestraße, damals Steinweg.
Die »Maria-Hilf«-Kapelle hatte im Jahre 1831 die Adresse Steinweg Nr.700
(Aus dem Plan von Braun-Hogenberg von 1617 nach Vorlage des Zweidler-Planes von 1602)

1602 Erste kartographische Darstellung der Wunderburg auf dem Stadtplan (siehe oben) von Petrus Zweidler (* um 1570 in Teuschnitz, † 1613 in Bamberg), Kartograph und Landvermesser. Darauf ist die Magdalenen-Kapelle und auch das Brau- und Wirtshaus »Ziegelhütte« eingezeichnet.
  Erwähnung eines Gasthofes mit Brauhaus, der nach dem Flurnamen als »Ziegelhütte« bezeichnet wird. Um diese Zeit verfügt der Besitzer bereits auch über einen Felsenkeller auf dem  Stephansberg zur Lagerung und Kühlung von Bier in den Sommermonaten.

1632 Zerstörung der meisten Gebäude und der Magdalenen-Kapelle im 30-jährigen Krieg (1618 - 1648) durch schwedische Landsknechte. Auch die Brauerei »Ziegelhütte« wird erheblich beschädigt und brennt im Jahre 1650 schließlich komplett ab.

1670 Erstmalige urkundliche Erwähnung der wiederaufgebauten Brauerei »Ziegelhütte«. Nach einem Neubau des Brau- und Wirtshauses im Jahre 1826 trägt die Brauerei den Namen »Zum Brenner«, wohl in Anspielung auf die ehemalige Ziegelbrennerei an dieser Stelle. Aus dieser Braustätte entwickelt sich die
Mahrs Bräu Klick mich
, eine der beiden Traditionsbrauereien in der Wunderburg.
Die Ära der heutigen Brauerfamilie
Michel Stephan Michel
GF der Mahrs Bräu GmbH
beginnt im Jahre 1895 als Johann Michel jun. das Anwesen  Wunderburg 10 samt Bierbrauerei und Felsenkeller am  Stephansberg erwirbt.
Di Wunnäburchä Liesl
Elise Schönhuber wird am 27. Dezember 1887 als Tochter eines wohlhabenden Hopfenbauern im niederbayerischen
Volkenschwand Gemeindewappen
Volkenschwand Klick mich
(Kreis Kelheim) geboren. Im Alter von 25 Jahren heiratet sie im Jahre 1912 den Brauereibesitzer Johann Michel aus der Wunderburg in Bamberg, für den es die dritte Ehe ist. Nur ein Jahr nach der Hochzeit gerät die Brauerei durch immense Investitionen in den Vorjahren in Konkurs und es kommt zur Zwangsversteigerung. Das höchste Gebot für die »Mahr'sche Brauerei« gibt Elise Michel ab, die darauf Eigentümerin wird.
Auch nach dem Tod ihres Mannes im Jahre 1927 führt die fünffache Mutter die Bauereigaststätte fort. Zur Verpflegung der Gäste hält sie acht Schweine und betreibt eine Landwirtschaft mit 24 Tagewerk Feld- und Gemüseanbau. Der Hauskeller in der Wunderburg fasst ca. 100 Zentner Kartoffeln. Als Dreschplatz für das Getreide dient der Brauereihof.
In den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges verliert Elise Michel ihren jüngsten Sohn Rudolf und ihren Stiefsohn Hansi, der bis Kriegsbeginn als Braumeister tätig war. Am 20. Juni 1957 verstirbt Elise Michel nach 44-jähriger Unternehmensleitung im Alter von 70 Jahren. Ihre beiden Söhne Albert und Wilhelm führen die Brauerei weiter.
Im Gedenken an ihre Mutter brauen die Brüder im Jahre 1986 zu ihrem 100. Geburtstag (1987) ein dunkles Exportbier, das sie nach ihrer Mutter benennen - die »Wunderburger Liesl«.
Quellen: »Bamberg die wahre Hauptstadt des Bieres« von Christian Fiedler und
Erzählungen der Großmutter des Autors dieser Wunderburg-Dokumentation, die mit Elise Michel befreundet war.

Die Wirtsstube der Mahrs Bräu

1673 Die Wunderburg wird zum Gebiet der Immunität des Stiftes
St. Gangolf St. Gangolf
Burgundischer Ritter des 8. Jhdt
katholischer Heiliger und Märtyrer
Gedenktag 11. Mai Klick mich
erklärt und untersteht damit ihrer Gerichtsbarkeit. Damit übt das Stift gleichzeitig die Grundherrschaft über das Gebiet der Wunderburg aus.

1684 Baubeginn einer Marterkapelle gestiftet von dem Schneider- und Gemeindemeister Andreas Klubenspieß (  Klubenspiesweg). Aus heute nicht mehr bekannten Gründen ist die Gemeinde jedoch dagegen und zerstört das angefangene Bauwerk.

1689 Erst in diesem Jahr erhält
Andreas Klubenspieß Auszug aus dem Büchlein
»Die Wunderburg zu Bamberg«
von Paul Oesterreicher
erschienen im Jahre 1826
die Erlaubnis und auch den Schutz des Fürstbischofs
Marquard Sebastian Schenk von Stauffenberg Fürstbischof
Marquard Sebastian Schenk
von Stauffenberg
Klick mich
(* 1644, reg. 1683, † 1693) eine neue Kapelle zu bauen. Das Grundstück für die Kapelle gibt der Ziegler Jacob Hofmann (ein Vorfahre mütterlicherseits des Autors dieser Wunderburg-Dokumentation). Es entsteht ein
Bauwerk Maria-Hilf-Kapelle in der Wunderburg
Historisches Foto aus dem Jahr 1887 des
Bamberger Fotografen Alois Erhardt Klick mich
im Stil des
Hochbarocks Barock
Architekturstil von ca. 1575 bis 1770, gekennzeichnet durch üppige Prachtentfaltung. Klick mich
in der Nähe der heutigen Pfarrkirche. Das Gnadenbild aus der alten Magdalenen-Kapelle konnte bei deren Zerstörung gerettet werden und wird in die neue Kapelle gebracht. Das Bild ist auch Namensgeber für die neue »Maria-Hilf«-Kapelle ( Maria-Hilf-Weg, Kapellenstraße). Die erste Messe wird am 02. Juli 1692 gelesen.

Die Wunderburgkapelle im Jahre 1879
Foto: Alois Erhardt (* 1827, † 1902), Bamberger Fotograf

1761 Die Wunderburger Richtstätte wird seit ihrem Bestehen (1362) zum achten und letzten Mal erneuert. Der Galgen besteht aus zwei bzw. drei gemauerten/hölzernen Säulen mit einem Querbalken, an dem mehrere Todeskandidaten gleichzeitig aufgehängt werden können. Im Abstand von mehreren Dekaden wird die Konstruktion regelmäßig erneuert. Von den an der Instandsetzung beteiligten Handwerkszünften werden die Arbeiten als eine Art Volksfest inszeniert, dem im Jahre 1761 ca. 1.000 Bürger beiwohnen.

1773 Aus diesem Jahr stammt ein Brief der Gärtner, deren Felder an den Richtplatz (heute  Am Hochgericht) grenzen, an die Stadt Bamberg. In diesem Brief beschweren sie sich über die Geruchsbelästigung durch die an den Galgen baumelnden verwesenden Leiber.

1784 Am 27. Februar treten die Wassermassen des rechten Regnitzarmes mit Eisschollen und dazwischen verkeilten Baumstämmen über die Ufer und entwickeln sich zu einer der größten Hochwasser-katastrophen Bambergs. In der Innenstadt wird die wichtige Seesbrücke (erbaut 1752/1756) komplett zerstört. Im Bereich der Wunderburg fällt die in historischen Schriften erwähnte, prachtvolle Kastanienallee vom Wunderburgsteg (heute  Marienbrücke) entlang des heutigen  Adenauerufers den Fluten zum Opfer. Im Süden der Wunderburg werden der Richtplatz (heute  Am Hochgericht) und die daran angrenzenden Fluren, die Gärtnerfelder der Gereuthflur und der heutigen Südflur ( In der Südflur) vollkommen überschwemmt.
Eine Dammanlage zum Schutz gegen das Hochwasser des rechten Regnitzarmes wird aber erst 100 Jahre später gebaut (1887/1889).
Auszug aus einem Büchlein über die Wunderburg aus dem Jahre 1826
mit einem Hinweis auf die zerstörten Kastanienbäume.

1785 Bau des ersten
Schulhauses Altes Schulhaus, Wunderburg 2
erbaut 1785, aufgestockt um 1840, heute Wohnhaus Foto: Liste der Baudenkmäler in der Wunderburg, Tilman 2007 Klick mich
in der Wunderburg unter Fürstbischof
Franz Ludwig von Erthal Franz Ludwig von und zu Erthal
Fürstbischof in Personalunion
von Bamberg und Würzburg Klick mich
(* 1730 in Lohr/Main, reg. ab 1779, † 1795 in Würzburg), aufgestockt um 1840 (heute Wohnhaus  Wunderburg 2).

1803 Die
Säkularisation Säkularisation
Staatliche Einziehung oder Nutzung
kirchlicher Besitztümer
(Land und/oder Vermögen). Klick mich
des
Hochstiftes Bamberg Wappen des Hochstiftes Bamberg,
geistliches Fürstentum (1007 - 1802) im
»Heiligen Römischen Reich
deutscher Nation
«. Klick mich
bringt für die Wunderburg das Ende als eigenständige Gemeinde unter fürstbischöflicher Oberhoheit und die Eingliederung als V. Distrikt in das Bamberger Stadtgebiet.

1806 Eingliederung der Wunderburg in die neu errichtete Pfarrei
St. Gangolf Kollegiatstift St. Gangolf, erbaut zwischen 1059/1063, älteste Kirche Bambergs.
(Aus dem Plan von Braun-Hogenberg von 1617 nach Vorlage des Zweidler-Planes von 1602) Klick   mich
. Bis dahin gehörte die Wunderburg zur Pfarrei
St. Martin Die alte St. Martins-Kirche wurde am 25. September 1803 säkularisiert.
Die Kirche wurde später abgebrochen und der umgebende Friedhof aufgelöst.
Heute befindet sich an dieser Stelle der Maxplatz mit dem »Neuen Rathaus«. Die Kirche (Pfarrei) musste deshalb umziehen an ihre heutige Stelle () in die damalige Jesuiten- und Universitätskirche »Zum Heiligsten Namen Jesu«.
Diese Kirche wurde im Jahre 1686 erbaut und ist deshalb auf dem Zweidlerplan noch nicht eingezeichnet.
Eingezeichnet ist aber das ehemalige Karmeliten-Kloster mit Kirche () welches im Jahre 1611
vom Jesuiten-Orden (SJ) übernommen wurde.
(Aus dem Plan von Braun-Hogenberg von 1617 nach Vorlage des Zweidler-Planes von 1602) Klick   mich
.

1813 Der französische Kaiser Napoleon I. Bonaparte mustert auf der ehemaligen Peunt ( Peuntstraße), eine große Wiese am nördlichen Rand der Wunderburg, seine Truppen vor der später sogenannten »Völkerschlacht« bei
Leipzig Stadtwappen
Leipzig
vom 16. bis 19. Oktober, die mit einer Niederlage Napoleons endete. Am 29. Oktober wird in der Maria-Hilf-Kapelle ein Dankgottesdienst abgehalten "weil Deutschland durch den herrlichen Sieg bei Leipzig von fremdem Joch befreit worden war."

1823 Das ehemalige fürstbischöfliche Gestüt
»Koppenhof« Koppen
Fohlen, junges Pferd
( Koppenhofgasse) an der Nürnberger Straße, wird zur Kavalleriekaserne umfunktioniert.

1825 Am 15. August, dem Fest
»Mariä Himmelfahrt« Mariä Himmelfahrt
ist das Fest der leiblichen Aufnahme Mariens, der Mutter von Jesus, in den Himmel. Das Fest wird am 15. August gefeiert und hat im Generalkalender
der römisch-katholischen Kirche
den Rang eines Hochfestes. Klick mich
, trifft die erste Wallfahrt aus Unterstürmig, Pfarrei Eggolsheim, Kreis Forchheim (Ofr), in der »Maria-Hilf«-Kapelle ein.

1844 Am 25. August rollt zum ersten Mal ein Zug der
»Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen« Wappen
Königlich Bayerische Staatseisenbahnen Klick mich
aus Nürnberg kommend über das Gleis im Osten der Wunderburg zum Bamberger
Bahnhof Der Bamberger Bahnhof im 19. Jahrhundert
Aquarell von H. Ruhland (ohne Jahresangabe)
Quelle: Staatsbibliothek Bamberg, MvO A I 60 Klick mich
.

1862 Errichtung der
Koppenhof Hauptgebäude der ehemaligen »Koppenhof«-Kaserne, Nürnberger Straße 110
(heute Wohn- und Gewerberäume) Bildquelle: Liste der Baudenkmäler in der Wunderburg, Tilman 2007

Klick mich
-Kaserne an der Nürnberger Straße nördlich der Holzgartenstraße. Ab dem Jahre 1863 ist die Kaserne der Standort des »3. Ulanen-Regimentes«, welches aus Teilen des zweiten und sechsten
Chevaulegers Chevaulegers
kommt aus dm Französischen
[chevaux = Pferde; léger = leicht]
und bildete ab 1813 als mittelschwere Kavallerie die charakteristische Waffengattung des bayerischen Heeres. Klick mich
-Regimentes« gebildet wurde. Im Jahre 1867 wird das
Ulanen Ulanen
Bezeichnung für eine mit Lanzen bewaffnete Gattung der Kavallerie Klick mich
-Regiment durch das »2. Chevaulegers-Regiment« aus Ansbach abgelöst.
Am 21. September 1872 wird aus dem schwäbischen Dillingen a.d.Donau das »1. Ulanen-Regiment« in die Koppenhof-Kaserne verlegt (Siehe auch 1883).

Vignette zur 50 Jahrfeier
des kgl. Bayer. I. ULANEN-REGIMENTS
Kaiser Wilhelm II. König v. Preuss.
Standort Bamberg

1867 Gründung der heutigen Traditionsbrauerei
Keesmann Historischer Bierfilz
»Maria-Hilf«-Kapelle
(1689 - 1887)
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im Herzen der Wunderburg. Der Metzgermeister Georg Keesmann betreibt eine gutgehende Metzgerei mit einer dazugehörigen Gastwirtschaft und beschließt sein Unternehmen mit einer eigenen Braustätte zu vergrößern. Im Alter von 51 Jahren legt er seine Meisterprüfung als Brauer ab. Von 1873 bis zur Stilllegung der Brauerei zum Jahresende 1890 trägt die Brauerei den Namen
»Zum Sternlein« Brauerei Keesmann
STERNLA Lagerbier
Reminiszenz an den
alten Brauereinamen
( Obere -, Mittlere-, Untere Sterngasse).
Nach fast sieben Jahren wird Mitte 1897 der Braubetrieb als Brauerei Keesmann wieder aufgenommen. Nach nur zwei Jahren wird jedoch der Braubetrieb nach dem Tod von Heinrich Keesmann wieder eingestellt. Die Witwe von Heinrich heiratet acht Monate nach dessen Tod den aus Roßdorf a.F., Kreis Bamberg (Ofr), stammenden Braumeister Josef Sauer. Von 1900 bis 1944 firmiert die Brauerei unter dem Namen Sauer.
Ab 1945 (bis heute) steht wieder ein Keesmann am Braukessel und die Brauerei hat wieder ihren ursprünglichen Namen.
Diplombraumeister Christian Lange von der Brauerei Keesmann erklärt wie in der Wunderburg aus »Stadtwasser« »Brauwasser« wird.
Die drei kleinsten Gassen Bambergs
Untere, Mittlere und Obere Sterngasse Brauerei Keesmann Sterngassen Klick   mich

erinnern an die erste Keesmann-Brauerei »Zum Sternlein«.

1879 In den Jahren 1879/1880 erfolgt der Bau des heutigen Schulhauses (125-Jahrfeier 2005); 1898 erster Anbau, 1903 zweiter Anbau mit Laubengang von Architekt und Stadtbaurat
Hans Jakob Erlwein Hans Jakob Erlwein
Architekt und Stadtbaurat
in Bamberg Klick mich
(* 1872 in Bayerisch Gmain, † Autounfall 1914 in Amagne-Lucquy, Frankreich). Heute ist die Schule in der  Holzgartenstraße 2 eine Grundschule für die Jahrgangsstufen 1 - 4 mit neun Klassen und 210 Schüler(inne)n (Stand 2018).

Wunderburger Gärtnerfrauen in Tracht
Stahlstich ca. 1870

1883 Errichtung der beiden Holzhof-Kasernen an der  Nürnberger Straße und  Kapellenstraße (1887) südlich der  Holzgartenstraße.
Die Koppenhof-Kaserne (ab 1872) und die beiden Holzhof-Kasernen sind bis in das Jahr 1919 die Heimat des
»1. Kgl. Bayr. Ulanenregiments« 50 Jahre Ulanenregiment in der Wunderburg (1863 - 1913)
(Private Postkarten-Vignette) Klick      mich
 - Kaiser Wilhelm II, König von Preußen, mit dem Spitz-namen »Sekt-Ulanen«. Dieses Regiment ritt im »Ersten Weltkrieg« am 11. August 1914 bei
Lagarde (Gerden) Wappen der französischen
Gemeinde Lagarde
im Département Moselle in der Region Grand Est
(bis 2015 Lothringen). Schlachtfeld des
Ulanengefechts
am 11. August 1914.
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in Lothringen, Frankreich, die letzte große (verlust- aber siegreiche) Reiterattacke der Kavalleriegeschichte . Nach Ende des Krieges wurde das Regiment im Jahre 1919 aufgelöst. Zum Andenken an das Ulanenregiment erfolgte im Jahre 1953 die Aufstellung eines
Denkmals Ulanen-Denkmal
in der Wunderburg Klick mich
am  Ulanenplatz, welches von 1924 bis 1943 am  Obstmarkt in der Innenstadt seinen Standort hatte.
Ab 11. Mai 1920 beherbergten die Kasernen den Regimentsstab, die erste und die fünfte (Ausbildung)
Eskadron Eskadron
oder Schwadron ist die kleinste
taktische Einheit der Kavallerie. Klick mich
des »17. (Bayerischen) Reiterregiments« (in der Wunderburg »17er Reiter« genannt) der »Reichswehr« . Die erste Eskadron übernahm dabei die Tradition des aufgelösten »1. Kgl. Bayr. Ulanenregiments«. Bekanntestes Mitglied des »Reiterregiments 17« war Oberst Claus Schenk Graf von
Stauffenberg Claus Schenk
Graf von Stauffenberg

(* 1907, † 20. Juli 1944) Klick mich
(* 1907, † 20. Juli 1944 hingerichtet wegen Beteiligung am Hitlerattentat).
Nach Ende des »Zweiten Weltkrieges« werden die ehemaligen Kasernengebäude als Notunterkünfte für Flüchtlingsfamilien aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten genutzt. Dies hat zur Folge, dass das Wort »Flüchtling« in der Wunderburg sehr schnell zum Schimpfwort wird. Nach einer Generalsanierung der alten Kasernengebäude befinden sich dort heute moderne Wohnungen und Geschäftsräume.

1885 Gründung der
»Mälzerei Dessauer« Bamberger Mälzerei
Historisches Foto ca. 1925 Klick mich
in der  Theresienstraße 32 von Carl Isidor Dessauer (* 1850, † 1913), der einer jüdischen Hopfenhändlerfamilie aus Bamberg entstammt. Ein Jahr später wird der Betrieb als
Tennenmälzerei Historische Malztenne, 1840
Querschnitt Grafik: Peter Schill Klick mich
mit einem Jahresausstoß von ca 3.000 Tonnen Malz aufgenommen. Im Jahre 1923 wird das Unternehmen nach einer Fusion mit der »Malzfabrik Stuttgart AG« und Stilllegung des dortigen Werkes in »Bamberger Mälzerei AG« umbenannt. Im Jahre 1936 errichtet die Mälzerei ein Silo für 60.000 Zentner Getreide, damals Oberfrankens größtes Getreidesilo. Heute produziert die Malzfabrik unter dem Namen
»Bamberger Mälzerei GmbH« Absenderfreistempel der Bamberger Mälzerei GmbH Klick      mich Quelle: Briefmarken- und Münzsammlerverein
Bamberg e.V.
zusammen mit dem Tochterunternehmen »DONAU MALZ« in Neuburg/Donau (Obb) aktuell 93.000 Tonnen Malz für die Herstellung des edlen Gerstensaftes.

Die  Erlichstraße in der Wunderburg lag im Jahre 1895 noch weit vor den Toren der Stadt.
Foto: Alois Erhardt/Stadtarchiv

1887 (bis 1889) Bau der Dammanlage ( Kunigundendamm) am rechten Regnitzarm zum Schutz gegen Überschwemmung bei Hochwasser des Flusses. Diese Maßnahme schafft eine wichtige Voraussetzung für die bauliche Entwicklung im Stadtteil Wunderburg. Entworfen werden die Pläne von dem Kgl. Oberbaurat Friedrich Hohmann (* 29.03.1843, † April 1915) ( Hohmannstraße), dem Vorstand des Bamberger Straßen- und Flußbauamtes.

1888 Die barocke »Maria-Hilf«-Kapelle wird für den aufstrebenden Stadtteil zu klein und deshalb abgerissen. Am 26. April legt Erzbischof
Ritter Friedrich von Schreiber Ritter (ab 1875)
Friedrich von Schreiber
(* 23.05.1819; † 23.05.1890)
Erzbischof von Bamberg
(1875 - 1890) Klick mich
den Grundstein zur heutigen Pfarrkirche, die nach den Plänen von Chrysostomus Martin (* 1851, † 1930) im neugotischen Stil mit einem Fassadenturm erbaut wird. Die Baukosten betragen 70.000 Mark. Auch das dazugehörige
Pfarrhaus Pfarrhaus der Maria-Hilf-Kirche, Wunderburg 4 Zweigeschossiger Blankziegelbau mit Satteldach und gestuftem Zwerchgiebel
im neugotischen Stil von Chrysostomus Martin, 1888
Foto: Liste der Baudenkmäler in der Wunderburg, Tilman, 2015 Klick mich
wird errichtet. Am 08. September 1889 wird die Kirche geweiht. Nach Fertigstellung der Innenausstattung mit dem
Gnadenbild
der Muttergottes aus der alten Kapelle wird die neue
»Maria-Hilf« Klick   mich
-Kirche im Jahre 1892 durch Erzbischof
Dr. Joseph von Schork Dr. Joseph von Schork
(* 07.12.1829; † 25.01.1905) Erzbischof von Bamberg
(1890 - 1905) Klick mich
nochmals feierlich konsekriert. Patronatsfest
(Patrozinium) Patronatsfest oder Patrozinium
nennt man den Tag, an dem eine katholische Pfarrgemeinde gemäß dem liturgischen Kalender den Gedenktag des Heiligen begeht, dessen Namen ihre Kirche trägt. Klick mich
ist am Hochfest
»Mariä Heimsuchung« Mariä Heimsuchung
erinnert im christlichen Glauben
an die Begegnung der schwangeren
Gottesmutter Maria
mit ihrer Base Elisabet. Klick mich
am 02. Juli.
Aus konservatorischen Gründen erhält der ursprüngliche Blankziegelbau der Kirche im Jahre 1954 einen Verputz mit einem für die damalige Zeit etwas gewagten
Farbanstrich Wunderburger Pfarrkirche Maria Hilf Foto: Reinhold Möller, Dezember 2016 Klick   mich
.

1889 Bau der
Luitpoldbrücke Blick von der Ostseite (Kunigundendamm) der Luitpoldbrücke auf den Justizpalast
über den rechten Regnitzarm für eine bessere Anbindung des Stadtteiles an die Inselstadt. Der bisherige »Wunderburger Steg« musste bei jedem Hochwasser abgebaut werden. Benannt wurde die Brücke nach
Luitpold von Bayern Prinzregent
Luitpold von Bayern Klick mich
(* 12.03.1821, † 12.12.1912) aus dem Hause Wittelsbach , vom 09. Juni 1886 bis zu seinem Tode Prinzregent des Königreichs Bayern .
Wegen des blauen Anstrichs wird die Brücke in der Wunderburg »Blaue Brücke« genannt. Die Brücke wird, wie alle Bamberger Flussübergänge, am 10. April 1945 von Wehrmacht und SS gesprengt. Nach dem Krieg erfolgt bis 1949 ein provisorischer Wiederaufbau der
Stahlfachwerkbrücke Die »Blaue Brücke« über den rechten Regnitzarm fotografiert von Hans Tillig im Jahre 1957 Aus dem Bildband »Tilligs Stadtbilder - Bamberg 1955 - 1968«
erschienen 2019 im Heinrichs-Verlag gGmbH, Bamberg
Klick      mich
und 1950 die Umbenennung in  Marienbrücke, benannt nach Prinzessin
Marie von Preußen Prinzessin
Marie von Preußen Klick mich
(* 15.10.1825, † 17.05.1889), der Gemahlin von König
Maximilian II. König
Maximilian II. von Bayern Klick mich
von Bayern (* 28.11.1811, reg. ab 1848, † 10.03.1864).
In den Jahren 1960/61 wird die Brücke durch eine Spannbetonbrücke ersetzt.

1892 Im Rahmen der räumlichen Entwicklung der Wunderburg erfolgte nach längeren Auseinanderstzungen mit der Stadt Bamberg der Anschluss an die städtische Straßenreinigung und Müllabfuhr.

1894 Gründung der Brauerei
Maisel Bierfilz
( 1894  2008)
von den Brüdern Andreas, Rolf und Thomas Maisel in der  Moosstraße 46. Zuvor erwerben die Brüder das Grundstück und die Gebäude der stillgelegten Brauerei Brehm ( um 1635 1894) in der  Oberen Königstraße 38. Das Anwesen wird später zum
Stammhaus
der Brauerei. Die Gebrüder Maisel stammen aus einer Großfamilie, die Ende des 19. Jahrhunderts zu den bekanntesten Brauerfamilien Nordbayerns zählt. Im Jahre 1898 wird Rudolf Maisel alleiniger Inhaber des Unternehmens.
Von der Brauerei Maisel wird in der Wunderburg das erste(!)
Pils Maisel Pils
1993 DLG prämiert
und das erste(!)
Weißbier Bamberger Weisse - gebraut ab 1994
zum 100. Gründungsjubiläum der Brauerei Maisel
in Bamberg gebraut. Nach
Erbstreitigkeiten Der Niedergang einer
Bamberger
Traditionsbrauerei Klick mich
im Jahre 2000 und dem damit verbundenen Verkauf der Brauerei an einen branchenfremden Investor wird der Braubetrieb im Jahre 2008 eingestellt.
Das Stammhaus, unter dem Namen »Maisel-Bräu-Stübla« als Bierwirtschaft geführt, wird nach einer Generalsanierung im Jahr 1996 in
»Bamberger Weissbier Haus« Das Stammhaus der ehemaligen Brauerei Maisel wird auch nach
deren Schließung (2008) bis heute als Wirtshaus weitergegührt.
umbenannt und auch nach Schließung der Brauerei bis heute weiterbetrieben (neuer Pächter seit 2019 ).
Aus dem Zapfhahn des traditionsreichen
Maisel-Kellers Ehemaliger Maisel-Keller - heute Fäßla-Keller Klick mich
am ehemaligen Brauereistandort fließt heute
Fäßla-Bier Klick mich
. Das im neugotischen Stil erbaute
Maschinenhaus Maschinenhaus mit Schornstein (links)
der ehemaligen Brauerei Maisel (1894 - 2008),
historistischer Blankziegelbau im neugotischen Stil,
erbaut im Jahre 1904 nach Plänen von M. Maier Foto: Liste der Baudenkmäler in der Wunderburg, Tilman, 2007 Klick mich
(1904) und das
Sudhaus Sudhaus (rechts)
der ehemaligen Brauerei Maisel (1894 - 2008),
neugotischer Blankziegelbau von palastartiger Wirkung,
erbaut im Jahre 1908 nach Plänen von Anton Steinecker aus Freising Foto: Liste der Baudenkmäler in der Wunderburg, Tilman, 2007 Klick mich
(1908) der stillgelegten Brauerei sind heute ein
Industriedenkmal Industriedenkmal
Maschinenhaus mit Schornstein (links) und Sudhaus (rechts)
der ehemaligen Brauerei Maisel (1894 - 2008),
Blankziegelbauten errichtet 1904/1908 im neugotischen Stil Foto: Liste der Baudenkmäler in der Wunderburg, Reinhold Möller, 2017 Klick mich
.

1898 Die Firma »VEDAG« errichtet in der  Geisfelder Straße eine Produktionsstätte für Dachpappe als Bedachungsmaterial.

1899 Am 25. April 1899 versammelten sich neunzehn Männer in der Gaststätte Kilgus, Egelseestraße 78, um den Verein »Die Alten Deutschen« zu gründen, dessen Ziel bis heute die Pflege der Geselligkeit ist. Bereitswenige Jahre nach der Vereinsgründung wurde das Vereinslokal in die Brauerei
Keesmann Biermarke
Brauerei Keesmann
verlegt, wo es sich bis heute befindet, nachdem zwischwenzeitlich das Lokal »Goldener Engel« (1926) in der Nürnberger Straße und nur für zwei Jahre die Gaststätte »Kunigundendamm« am Kunigundendamm als Vereinslokal dienten. Für unsere heutige Gesellschaft ist es vielleicht nicht uninteressant zu wissen, dass erst 64 Jahre (1953) nach der Vereinsgründung die erste Frau Mitglied des Vereins »Die Alten Deutschen« wurde. Bis heute ist der Verein ein wichziger Bestandteil des Wunderburger Vereinslebens.

Bitte bewegen Sie die Maus über eines der beiden Bilder bis sich der Mauszeiger in eine verwandelt.
Die Bezeichnung für das Gebäude wird dann eingeblendet.
Die Bamberger Wunderburg im Jahre 1887
Gemälde von Carl Meinelt (* 1825, † 1900), Bamberger Landschaftsmaler.
Die  Carl-Meinelt-Straße in der Nähe des Volksparkstadions erinnert an den Künstler.

Die Bamberger Wunderburg im Jahre 1887 vom »Reitsteg« aus gesehen
Gemälde von Carl Meinelt

 
In eigener Sache
Seltsamerweise ist es trotz umfangreicher Recherchen nicht gelungen, wichtige Daten über die Entwicklung des Stadtteiles Wunderburg in Erfahrung zu bringen. Speziell handelt es sich dabei um das Jahr der Anbindung der Wunderburg an die folgenden Versorgungs- und Dienstleistungsnetze der Stadt Bamberg:
(Trink) Wasser - Gas - Elektrizität - Kanalisation - Müllabfuhr - Einrichtung der Stadtbuslinie 3 (Südring) .
Auch das Jahr des ersten
Fernsprechanschlusses DDR Sonderbriefmarke
#3227 - 07. Feb 1989 - 20 Pf
Fernsprechapparte
im Wandel der Zeiten
Wandapparat von
Siemens & Halske (1882)
Klick   mich
in der Wunderburg ist von Interesse (vermutlich bei einer der Wunderburger Brauereien).
Falls Sie helfen können, die »Jahreszahlenlücken« zu füllen, senden Sie bitte eine
eMail Klick   mich
.
erg
Klick   mich

1905 Einrichtung der selbstständigen Wunderburger Pfarrei »Maria Hilf«" (
100-Jahrfeier Klick mich
am 30. November 2005).

1906 Gründung der
Bürgervereinigung der Pfarrei »Maria Hilf« Wunderburg Klick mich

im V. Distrikt der Stadt Bamberg.

1908 Der Anschluss der Wunderburg an die städtische Kanalisation wird fertiggestellt. Der Sammler verlief von der Luitpoldstraße kommend weiter über Kunigundendammm, Wunderburg, Kapellenstraße bis zur Geisfelder Straße. Dieser Sammler nahm nun alle Abwasserkanäle auf, die bisher ihren Inhalt in den rechten Regnitzarm ergossen. Von den Gärtnern war diese Modernisierungsmaßnahme keineswegs begrüßt worden, da sie die Menge des anfallenden Düngers aus den Abwassergräben reduzierte.

1910 Am Zugang zur Stadt aus südlicher Richtung wird östlich des Bahndammes in freistehender Ecklage (Geisfelder Straße/Nürnberger Straße) ein
Zollhaus Ehemaliges Zollhaus, heute Wohnhaus Geisfelder Straße 2 Foto: Liste der Baudenkmäler in der Wunderburg, Tilman, 2017 Klick mich
gebaut. Der eingeschossige, massive Walmdachbau im
Heimatschutzstil Heimatschutzstil
(nicht zu verwechseln mit Heimatstil im Sinne des Späthistorismus)
ist ein Baustil der architektonischen
Moderne
, der von 1904 bis 1945 seine
Blütezeit hatte und noch bis etwa 1960 Anwendung fand. Klick mich
wird im Jahre 1929 um eine nordöstliche Gebäudeachse erweitert. In dem Gebäude wird der Zoll für die in die Stadt eingeführten Waren erhoben.

1912 Die Stadt Bamberg erwirbt eine Fläche von ca. 350 Hektar des
Hauptsmoor Hauptsmoorwald
Bamberger Naherholungsgebiet Klick mich
waldes im Süden der Stadt. Am Nordrand des nunmehrigen »Stadtwaldes« wird  Am Tännig eine Wassergewinnungsanlage errichtet. Das
Betriebsgebäude Städtisches Wasserwerk
erbaut 1914, Betriebsgebäude mit steilem Satteldach, Erker mit Turmaufsatz;
Angestelltenwohnhaus , zweigeschossig mit Walmdach, Treppenhaus als Turm überhöht. Foto: Liste der Baudenkmäler in der Wunderburg, Reinhold Möller, 2017 Klick mich
und das Wohnhaus für die Angestellten werden im
Heimatschutzstil Heimatschutzstil
(nicht zu verwechseln mit Heimatstil im Sinne des Späthistorismus)
ist ein Baustil der architektonischen
Moderne
, der von 1904 bis 1945 seine
Blütezeit hatte und noch bis etwa 1960 Anwendung fand. Klick mich
erbaut. Die Wunderburg wurde nun vollständig an die städtische Wasserversorgung angeschlossen.

1913 In der  Nürnberger Straße, östlich des Bahndammes, wird ein
Proviantamt Ehemaliges Proviantamt, Nürnberger Straße 183 Foto: Liste der Baudenkmäler in der Wunderburg, Tilman, 2017 Klick mich
für das Militär mit Dienst- und Wohngebäude gebaut. Der zweigeschossige Walmdachbau mit übergiebeltem Mittelteil im
Heimatschutzstil Heimatschutzstil
(nicht zu verwechseln mit Heimatstil im Sinne des Späthistorismus)
ist ein Baustil der architektonischen
Moderne
, der von 1904 bis 1945 seine
Blütezeit hatte und noch bis etwa 1960 Anwendung fand. Klick mich
wird 1915 fertiggestellt.

1915 Bau und Einrichtung einer Kinderbewahranstalt mit Kindergarten in der  E(h)rlichstraße durch den Bürgerverein
Wunderburg e.V. Klick mich

1917 Am Ende der  Geisfelder Straße wird im
Hauptsmoorwald Hauptsmoorwald
Bamberger Naherholungsgebiet Klick mich
auf einer Fläche von ca. 63 Hektar eine
Munitionsanstalt MUNA, Verwaltungsgebäude, Geisfelder Straße Foto: Schutzgemeinschaft Alt Bamberg e. V. Klick      mich
(Muna) zur Laborierung, Lagerung und Verwaltung von Kriegsmunition eingerichtet.
In den Jahren 1925 bis 1927 werden auf dem Gelände die heute denkmalgeschützten Gründungs-hallen der Bamberger Firma »Messerschmitt Flugzeugbau GmbH« als Pionierstätte des deutschen Flugzeugbaus errichtet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wird das gesamte Areal von den in Bamberg stationierten
US Streitkräften Klick mich
bis zu deren
Abzug Abzug der US Streitkräfte
aus Bamberg
Presse Bericht
im Jahre 2014 genutzt.

1917 Am Donnerstag, 17. Mai 1917 am Hochfest
»Christi Himmelfahrt« Christi Himmelfahrt
bezeichnet im christlichen Glauben die Rückkehr von Jesus Christus als Sohn Gottes zu seinem Vater in den Himmel. Das Fest wird am 39. Tag nach dem Ostersonntag gefeiert
und fällt deshalb immer auf einen Donnerstag. Klick mich
findet erstmals ein Flurumgang (Prozession) von der Pfarrkirche »Maria Hilf« durch die Gereuth bis hin zum Sendelbach und zurück statt. Die umliegenden Felder sollen damit vor einer befürchteten Hungersnot geschützt werden. Diese Tradition ist bis heute erhalten geblieben.

1924 Das erste öffentliche Bamberger Freibad, das
»Licht-, Luft- und Sonnenbad«
Badegeschichten Presse bericht
, von den Wunderburgern auf »Lufdä« verkürzt, eröffnet am östlichen Ufer des rechten Regnitzarmes am  Kunigundendamm in Höhe der Abzweigung  Bughofer Straße. Träger des Freibades ist der »Verein für Gesundheitspflege e. V.« (1899 - 1989). Die ersten Jahre ist nur das Baden in der Regnitz möglich, die jedoch im Sommer nicht immer genug Wasser zum Schwimmen führt. Weil zudem die Geistlichkeit, auch wegen des geplanten neuen Priesterseminars (ab 1928) am gegenüberliegenden Ufer der Regnitz am  Heinrichsdamm, den Anblick der leicht bekleideten Badenden im Fluss nicht länger ertragen will, entsteht im Jahre 1928 das erste Bamberger Schwimmbecken (34 m lang und sechs Meter breit), keusch durch einen Holzbalken mit Drahtgitter nach Geschlechtern getrennt. Im Jahre 1964 muss die Badeanstalt dem Bau des
»Main-Donau-Kanals (MDK)«
Bundeswasserstraße Klick mich
weichen.
Siehe auch 1964, 2018, 2023 und 2024.
Auf einem Teil des ehemaligen Geländes am Fuß- und Radweg  Adenauerufer steht heute der Kiosk
»Kunni« Klick mich
, an dem die Stadt Bamberg auf Initiative von Gisbert Reiter eine Erinnerungstafel an das »Lufdä« angebracht hat.

1924 Die Stadt Bamberg veranlasst eine Umorganisation des städtischen Feuerlöschwesens . Jeder Stadtdistrikt erhält eine selbstständige Mannschaft mit Gerätehaus und den notwendigen Fahrzeugen und Gerätschaften. Das Gerätehaus der »Löschgruppe 2 (LG 2)« - Wunderburg wird in einem Nebengebäude der Wunderburgschule in der  Kapellenstraße eingerichtet. Im Jahre 1973 verlegt die »Lg 2« ihren Standort in eine neugebaute Halle mit integriertem Unterrichtsraum auf dem von der Stadt zur Verfügung gestellten Grundstück in der Kapellenstraße 19a. Am 02. April 2017 kann die Löschgruppe   endlich in eine neugebaute, langersehnte, moderne Fahrzeug- und Gerätehalle in der  Rotensteinstraße 11 umziehen.

1925 Der Wunderburger Zimmermeister Johann Bruckner hat eine Geschäftsidee, die unter dem Namen »Fünferlessteg« stadtbekannt wird. Aus Brettern, Bohlen und Böcken konstruiert er einen Behelfssteg, über den von April bis Oktober Fußgänger und Radfahrer vom  Kunigundendamm oder  Heinrichsdamm an das jeweils andere Regnitzufer gelangen können. In einem Kassenhäuschen auf der Kunigundendammseite, nahe dem »Lufdä«, muss von jedem Benutzer des Steges zwischen 05:00 und 22:00 Uhr ein Brückenzoll von fünf Pfennigen für eine Richtung bezahlt werden. Die meisten Einnahmen sprudeln beim Frühjahrs- und Herbstplärrer, Zirkusgastspielen oder Ausstellungen auf der Veranstaltungsfreifläche am Heinrichsdamm. Der Wunderburger Bevölkerung erspart der Steg den ca. zwei Kilometer (hin und zurück) langen Umweg über die
»Blaue Brücke« Die Luitpoldbrücke über den rechten Regnitzarm,
wegen ihres Farbanstrichs »Blaue Brücke« genannt.
, um auf die andere Uferseite zu kommen. Der Bau des
»Main-Donau-Kanals (MDK)«
Bundeswasserstraße Klick mich
bedeutet das Ende des »Fünferlessteges« - am 31. Oktober 1960 wird er zum letzten Mal abgebaut.
Für den Neubau der Kettenbrücke (April 2009 bis Oktober 2010) war eine Behelfsbrücke für Fußgänger und Radfahrer notwendig. Dabei erinnerte man sich wieder der Idee des »Fünferlessteges«. Die Behelfsbrücke wurde »Fünferlessteg« getauft und auf beiden Seiten Sammelboxen aufgestellt, mit der Bitte einen freiwilligen Brückenzoll zu spenden. Das Geld wurde der Bamberger
Caritas
zur Verwendung für soziale Projekte überlassen.
Bild links:
Sammelbox für den Brückenzoll
am modernen »Fünferlessteg«
während des Neubaus der Kettenbrücke
Nach Fertigstellung der neuen Brücke wurde der Behelfssteg auf dem Gelände der Landesgartenschau Bamberg 2012 als
»ERBA«-Steg Wiederverwendung des
»Fünferlesstegs« als »ERBA«-Steg
(zollfrei) wieder verwendet.
Foto:
Förderverein zur Nachhaltigkeit der
Landesgartenschau Bamberg 2012 e.V.

1927 Die Stadt Bamberg errichtet  Am Tännig gegenüber dem Städtischen Wasserwerk ein
Forsthaus Städtisches Forsthaus
erbaut 1927, eingeschossiger Massivbau mit biberschwanzgedecktem
Halbwalmdach über hakenförmigem Grundriss;
Backhaus, kleiner Satteldachbau; eingefriedeter Hausgarten.
Foto: Liste der Baudenkmäler in der Wunderburg, Reinhold Möller, 2015 Klick mich
mit der zuständigen Dienststelle für das ca. 350 Hektar große Forstrevier »Stadtwald«, einem Teil des
Hauptsmoorwaldes Hauptsmoorwald
Bamberger Naherholungsgebiet Klick mich
im Süden von Bamberg.

1928 Die Elektrizität hält Einzug in den öffentlichen Raum der Wunderburg. Die Gönnerstraße und die Hemmerleinstraße waren die ersten Straßen der Wunderburg mit elektrischer Straßenbeleuchtung.

1928 Die »Goldene-Hochzeits-Stiftung« der Stadt Bamberg baut  Am Hochgericht 2-28 sieben Doppelhäuser für kinderreiche Familien. Die Stiftung wurde am 20. Februar 1918 gegründet zum Gedenken an das
Goldene Hochzeitsjubiläum Doppelbildnis des Königspaares
Ludwig III. und seiner Ehefrau
Marie Therese von Bayern
anläßlich deren Goldenen Hochzeit
am 20. Februar 1918
Kohlezeichnung auf Papier, 1918
von Prof. Walther Firle (* 1859, † 1929)
Klick      mich
des letzten
bayerischen Wappen des
Königreichs Bayern
(1. Jan 1806 - 7. Nov 1918)

Klick        mich
Königspaares
Ludwig III. Letzter bayerischer König
Ludwig III.
(* 1845, reg. 1913-1918, † 1921)
Öl auf Malpappe, 1914 - Porträt von
Prof. Walther Firle (* 1859, † 1929)
Klick        mich
und seiner Ehefrau
Maria Therese Letzte bayerische Königin
Maria Therese von Bayern
(* 1849, † 1919)
Öl auf Malpappe, 1914 - Porträt von
Prof. Walther Firle (* 1859, † 1929)
Klick        mich
von Bayern.

1929 In der  Peuntstraße 9 wird das »Apollo«-Kino eröffnet. Geschlossen ca. 1978, weist heute nichts mehr auf das ehemalige Lichtspieltheater hin.

1929 Gründung der »Wunnäburchä Bloskabälln« (Blasorchester).

1934 Auf dem Gelände der ehemaligen Stadler Metallwerke AG an der  Geisfelder Straße 79 findet unter dem Symbol des Nationalsozialismus vom 28. Juli - 12. August die Oberfränkische
»Braune Messe« Vignette für die
Oberfränkische »Braune Messe« 1934
im Bamberger Stadtteil Wunderburg
Der Aufkleber zeigt
das Bamberger Stadtwappen (St. Georg),
das Fränkische Wappen (rot-weißer Dreizack),
»geflügelte« Hakenkreuze
(Symbol des Nationalsozialismus),
Hakenkreuz-Fahnen und lokale Flaggen vor einer
»Sieben-Hügel«-Stadtansicht Bambergs,
Ausstellungstext,
Ausstellungsort (ehem. Stadler-Werke)
und Ausstellungsdatum
statt. Veranstalter ist der Landesbeauftragte des Instituts für »Deutsche Wirtschaftspropaganda« in München.
1935 findet an gleicher Stelle vom 03. - 19. August die 2. Oberfränkische »Braune Messe« - Deutsche Woche Bamberg statt. Veranstalter ist das Institut für »Deutsche Wirtschaftspropaganda e. V.« in Berlin.

1937 In den ehemaligen Stadlerwerken an der  Geisfelder Straße 79 wird eine Großgarage sowie eine städtische Kraftfahrzeugstelle eingerichtet.

1938 Die Bamberger Stadtgärtnerei , gegründet am 01. März 1888 unter der Leitung des Gärtnermeisters Adam Gunzelmann auf einem kleinen Freigelände an der  Gasfabrikstraße, zieht an ihrem 50. Geburtstag auf ein größeres Areal an der Galgenfuhr um (heute  Münchner Ring 25).

1938 Das Heeresverpflegungshauptamt der Deutschen Wehrmacht errichtet an der  Geisfelder Straße eine Speicheranlage zur Lagerung von Lebensmittel und Futter für Soldaten und Pferde, bestehend aus zwei Bodenspeichern, zwei
Silo(Zellen)speichern Zellenspeicher des ehemaligen Heeresverpflegungsamtes Bamberg.
Rechts im Hintergrund ein restaurierter und zu Wohnungen umgestalteter Bodenspeicher.
Foto: Georg Sedlmeyer, 08.09.20016
, einer Rauhfutterscheune und einer Heeresbäckerei. Die Lagergebäude befinden sich unweit der Holzhof- und
Koppenhofhof Haupteingang der Koppenhof-Kaserne, Nürnberger Straße 110 Foto: Liste der Baudenkmäler in der Wunderburg, Tilmann, 2016 Klick mich
-Kasernen und in unmittelbarer Nähe eines ehemaligen 1913 erbauten Militär-
Proviantamts Ehemaliges Proviantamt, Nürnberger Straße 183 Foto: Liste der Baudenkmäler in der Wunderburg, Tilman, 2017 Klick mich
und einer 1917 erbauten
Munitionsanstalt MUNA, Verwaltungsgebäude, Geisfelder Straße Foto: Schutzgemeinschaft Alt Bamberg e. V. Klick mich
(MUNA).
Nach dem Jahre 1945 wird das Areal nicht mehr militärisch genutzt. Die Gebäude sind bis heute wenig verändert und als ehemalige Speicher noch deutlich erkennbar. Leider wurden die steinernen Zeitzeugen bisher nicht unter Denkmalschutz gestellt. Die Zellenspeicher prägen heute mangelnder Bauunterhalt und Teilleerstand. Die Bodenspeicher wurden zu einer gemischten Wohn- und Gewerbenutzung umgestaltet. An der Stelle der abgerissenen Heeresbäckerei befindet sich heute ein Baumarkt.

1939 Die Firma
Robert Bosch GmbH Heutige Standorte der Bosch Werkteile in Bamberg Grafik: Robert Bosch GmbH Klick    mich
mit Sitz in Stuttgart kauft das Gelände der ehemaligen Stadler Metallwerke AG (Konkurs 1934) an der Geisfelder Straße 79 und gründet ein Zweigwerk für die Herstellung von Zündkerzen ( Robert-Bosch-Straße 40).

1944 Am Dienstag, 29. August 1944, erblickte in der Wunderburg, Kapellenstraße 14, der Verfasser dieser Chronik das Licht der Welt. Am 01. September 1950 erfolgte die Einschulung in der Wunderburgschule; am 12. April 1953 Erstkommunion in der Wunderburger Pfarrkirche »Maria Hilf«; »A ächdä Wunnerburchä« und Eisblumenkind.

1945 Am 14. Februar fallen Fliegerbomben auf die nördliche Wunderburg. Besonders in der nördlichen  Egelsee- und  Marienstraße sind durch die Bombardierung viele Bereiche beschädigt oder zerstört worden.
22. Februar 1945, Zerstörungen in der nördlichen ( Egelseestraße)

1945 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges (1.09.1939 - 08.05.1945) war die Wunderburg ein Sammelbecken für Flüchtlinge und Heimatvertriebene aus den deutschen Ostgebieten, die von der Bamberger Stadtverwaltung in den Kasernen der Wunderburg untergebracht wurden. Ab August 1948 wurden außerdem 42 Flüchtlingswohnungen in der  Hirten- und  Gönnerstraße gebaut. Um 1950 wurden das Hochhaus am  Ulanenplatz 2 und die Häuserblocks am  Bleichanger 15, 17, 19 und  Kunigundendamm 57, 58, 59 (a) stadtauswärts ebenfalls für Flüchtlinge errichtet, um die Wohnungsenge und -dichte in den Kasernen zu entspannen.
Die Begeisterung der gebürtigen Wunderburger Bürger für diese Neubürger hielt sich in Grenzen. Das Wort »Flüchtling« war sehr schnell und ziemlich lange negativ besetzt und galt als abwertendes Schimpfwort, weil das Auftretens dieser Bevölkerungsgruppe als überheblich und fordernd betrachtet wurde.
Die amerikanische Besatzungsmacht beschlagnahmte die Wunderburgschule, um dort ein Lager für polnische und ukrainische Juden und auch »Displaced Persons« einzurichten. Die  Holzgartenstraße war an beiden Enden mit einem Bretterzaun abgesperrt bei dem es einen Durchgang für Fußgänger gab. Da in der Wunderburgschule kein Unterricht mehr stattfinden konnte mussten die Wunderburger Schulkinder bei Wind und Wetter selbst von der  Kornstraße im heutigen  Gereuth zu Fuß mit schlechtem Schuhwerk zur ca. 5km ! entfernten Spinnseyerschule (1952 in Kunigundenschule umbenannt) in der Spinnseyer-Siedlung (1951 umbenannt in  Gartenstadt ) gehen. Omnibusse gab es damals nicht. Dort wurden sie dann in Klassenzimmern ohne Heizung und wegen fehlender Bänke teilweise stehend unterrichtet. Ab Januar 1946 konnten die Kinder der Wunderburg dann in der viel näher liegenden Gangolfschule unterrichtet werden.

1946 Die Firma
Meßwandlerbau GmbH Stromwandler und Typenschild, Baujahr 1956
(heute Trench Germany GmbH ) beginnt in der  Nürnberger Straße 199, östlich der Bahnlinie, mit der Produktion von Hochspannungsgeräten.

1947 Am 23. September 1947 wird in der Moosstraße der Kleingartenverein
»Amselfang e. V.« Kleingartenverein Amselfang e. V.
mit anfangs 168 Parzellen gegründet. Der Name kommt von der übernommenen Flurbezeichnung des einst zum Hauptsmoorwald gehörenden heutigen Areals der Kleingartenanlage. In diesem Gebiet wurden vor allem Sing- und Speisevögel gejagt, überwiegend Amseln [Turdus merula], zur Bereicherung der fürstbischöflichen Speisekarte. Nach der Säkularisation des Hochstifts von 1802/3 war es mit der Vogeljagd vorbei. Der Hauptsmoorwald wurde staatlich und der Klerus verlor die Privilegien. Der Flurname »Im Amselfang« ist jedoch bis heute geblieben.

1949 Am 31. Mai wird die Wunderburgschule von der US-amerikanischen Besatzung wieder freigegeben. Eine Kommission von 25 Vertretern internationaler, US-amerikanischer und deutscher Dienststellen besichtigt das Schulgebäude, das bei der Beschlagnahme 1945 ohne Mängel war, und findet ein total verwüstetes Gebäude vor. Im Protokoll des Besatzungsquartieramtes vom 31.Mai 1949 sind die unvorstellbaren Schäden sehr anschaulich dargestellt.
Nach dem Lesen dieser Aufzeichnung muss es erlaubt sein, darüber nachzudenken, welches, von der Besatzungsmacht beschützte, Gesindel vier Jahre lang im Schulgebäude gehaust hat.
Trotz der immensen Schäden gelang es durch einem handwerklichen und logistischen Kraftakt das Schulgebäude wieder so herzurichten, dass in der Wunderburgschule am 01. September 1949 mit einer großen Eröffnungsfeier die ersten
Abc-Schützen Wunderburgschule
Erster Schultag des Autors
2. September 1950
wieder eingeschult werden konnten.

1949 Gründung des »Glaskontors« in der  Jägerstraße 34,
Ecke   Ehemaliges »Glaskontor«-Areal
 Kapellenstraße 6-8, heutiger Standort  Am Börstig 5. Das ehemalige Betriebsgelände in der Wunderburg ist heute Teil des neuen Wohngebietes »Ulanenpark« .

1952 Die Firma Eberth Bau errichtet
 Am Luitpoldhain 1 - Standort »Y-Haus«
das
»Y-Haus«
. Die markante Bauform des siebenstöckigen Wohngebäudes ist (nicht nur) für viele Wunderburger eine kleine Sensation.

1953 Auf dem  Bleichanger (ab 1954 Teilumbenennung in  Ulanenplatz) wird das Denkmal zur Erinnerung an das
»1. Kgl. Bayr. 50 Jahrfeier (1863 - 1913)
des kgl. Bayer. 1. Ulanen-Regiments Kaiser Wilhelm II. König von Preussen
Standort Bamberg
Rückseite mit Vignette einer Sonderpostkarte des Germania-Verlages, Bamberg Klick    mich
Ulanen-Regiment« Kgl. Bayer. 1. Ulanen-Regiments Kaiser Wilhelm II. König von Preussen
Die Regiments-Kommandeure 1863 - 1913
Vorderseite der Sonderpostkarte des Germania-Verlages, Bamberg
eingeweiht, welches von September 1872 bis zu seiner Auflösung 1919 in der Wunderburg stationiert war. Das Denkmal wurde im Jahre 1924 errichtet und hatte bis zum Jahre 1953 seinen
Standort Ulanen-Denkmal
Ursprünglicher Standort am Aufgang zur Oberen Brücke
am damaligen Ulanen-Platz, heute  Obstmarkt
auf dem  Obstmarkt in der Innenstadt. Das Reiterstandbild wurde geschaffen von dem Nürnberger Bildhauer Konrad Roth (* 1882, † 1958) nach einem Entwurf des Pforzheimer Malers Karl Mulfinger (* 1882, † 1956) unter Beteiligung des Schweinfurter Architekten Theodor Fischer  (* 1862, † 1938).

1954 Das ursprüngliche
Blankziegelmauerwerk
der Wunderburger Pfarrkirche »Maria Hilf« wird aus Gründen der Konservierung verputzt. Der Verputz erhält einen auffallenden
orangen Wunderburger Pfarrkirche Maria Hilf Foto: Reinhold Möller, Dezember 2016 Klick   mich
Farbanstrich.

1954 Baubeginn der städtischen Wohnsiedlung in der Gereuth. Der Name Gereuth leitet sich von der Rodung eines bewaldeten Areals (hier: Hauptsmoorwald ) ab und findet bereits im Jahre 1346 als »unteres« und »oberes« Gereuth Erwähnung.
Auf dieser Freifläche errichtet die Stadt Bamberg von der Galgenfuhr aus in südlicher Richtung einfachen Wohnraum für sozial bedürftige Familien. Die ersten Häuser entstehen in den späteren Straßen  Gereuthstraße,  Mohnstraße und im  Lerchenweg. Im Jahre 1957 sind bereits 365 städtische Sozialwohnungen fertiggestellt. Mit der Eigenheimbebauung ab dem Jahre 1963 im  Distelweg, südlich des
»Keesmannweihers« Die Baracken am »Keesmannweiher«, 1941
Foto: Umweltamt der Stadt Bamberg
Eisweiher der Brauerei Keesmann für die Entnahme von Eisblöcken im Winter,
mit denen man im Sommer das Bier im Keller kühlen konnte.
ist in den späten 1960er Jahren das städtische Wohnbauprojekt Gereuth abgeschlossen (siehe auch →1966).
In der Siedlung gibt es einen Lebensmittelmarkt für die Nahversorgung und als Treffpunkt für die Bewohner die Gastwirtschaft »Brunnenwiese«. Schon während des Baus der Gereuth-Siedlung und weiter im Lauf der Jahre siedeln sich Handwerksbetriebe (z.B. Eberth Bau), kleine und mittlere Handels- und Industrieunternehmen (z.B. Reifen Starklauf, Textilfabrik Kohlhaas) in deren Umfeld an und bieten den Bewohnern der Siedlung Arbeitsplätze.
Auch auf die dort ansässigen Gärtnereien hat die Siedlungsentwicklung, begleitet von neuen mechanisierten Anbautechniken in der Landwirtschaft, einen Einfluss. Durch verstärkte Modernisierung in den Gärtnereibetrieben wird die angrenzende Südflur zum neuen und fortschrittlichen Gärtnerviertel der Wunderburg.

1955 Im Juni wird die »Pfarrbücherei Maria Hilf«, gegründet vor Beginn des II. Weltkrieges von Ordensschwestern der Pfarrei, wiedereröffnet. Während der Kriegszeit ruhte der Ausleihbetrieb. Im Jahr 1972 wird die Bücherei als Zweigstelle der
Stadtbücherei Bamberg Klick   mich
angegliedert. Im Oktober 2020 kann verhindert werden, dass wegen städtischer Sparmaßnahmen die Zweigstelle »Maria Hilf«, älteste öffentliche Ausleihbibliothek der Stadt, geschlossen wird.
Pressebericht

1958 Während der Sommerferien wird die Wunderburgschule im Inneren renoviert und die Außenfassade modernisiert. Nach Fertigstellung der Arbeiten vergleicht der FT vom 23. September 1958 die Erneuerung mit einem
»schimmernden Schmetterling, der sich aus der unansehlichen Puppe geschält hat«.
Zum gleichen Thema schreibt das »Volksblatt« vom 28. Oktober 1958 von der
»wohl gelungensten Außenerneuerung und Modernisierung die bisher in Bamberg erlebt wurde«.

1959 Bau der Hugo-von-Trimberg-Schule, (Am  Luitpoldhain 59), Erweiterungsbauten in den Jahren 1964 und 1970, Grund- und Mittelschule. Grundschule für die Jahrgangsstufen 1 - 4 mit vier Klassen und 77 Schüler(inne)n (Stand 2018). Mittelschule für die Jahrgangsstufen 5 - 9/10 mit elf Klassen und 199 Schüler(inne)n (Stand 2018). Die Grenze des Schulsprengels zwischen Wunderburgschule und Hugo-von-Trimberg-Schule ist die  Hedwigstraße.
Hugo von Trimberg (um 1230, † nach 1313), bedeutender deutscher Schriftsteller des späten Hochmittelalters (1050 - 1250). Von 1260 bis 1309 Rektor am geistlichen Stift
St. Gangolf St. Gangolf
auf dem Stadtplan von Georg Braun und Franz Hogenberg, um 1617
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in der Bamberger  Theuerstadt.
Auf dem Schulgelände befindet sich auch die sogenannte
»Beichtenmarter« Beichtenmarter
Bildhäuslein mit Satteldach auf Vierkantschaft,
ohne Inschrift und Jahreszahl,
beidseitiges Bildrelief mit Kreuzigungsszene,
an den schmalen Seitenkanten je eine weitere Figur
Klick   mich
, ein 340 cm hoher spätgotischer Sandsteinbildstock aus dem späten 15. Jahrhundert. Die Martersäule stand früher auf dem Wege zum Galgen ( Am Hochgericht) in der Nähe der damaligen Handelsstraße von und nach
Nürnberg Stadt Nürnberg
Kleines Wappen
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. In damaliger Zeit mußten die Verurteilten auf dem Wege zur Richtstätte vor dieser Bildsäule ihre letzte Vorbereitung zum Tode treffen.

1960 bis 1961 Neubau der  Marienbrücke über den rechten Regnitzarm.
Die Brücke ist benannt nach Prinzessin
Marie von Preußen Prinzessin
Marie von Preußen

als Braut, 1842
Porträt von Carl Joseph Begas
(* 1794, † 1854)
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(* 15.10.1825, 12.10.1842, † 17.05.1889), der Gemahlin von König
Maximilian II. Joseph von Bayern König
Maximilian II. Joseph von Bayern
Porträt von Julius Zimmermann
(* 1804, † 1906)
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(* 28.11.1811, reg. ab 1848, † 10.03.1864).
Pressebericht

1964 Im Zuge des Ausbaus des rechten
Regnitz Baggerarbeiten im rechten Regnitzarm an der Kettenbrücke, 1961
armes als Teilstück der Bundeswasserstraße »Main-Donau-Kanal (MDK)« wird an der  Galgenfuhr die
»Schleuse Bamberg« Brücken- und Schleusenheiliger
St. Christophorus
an der nördlichen Schleusenwand
der Schleuse Bamberg
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gebaut; Fertigstellung im Jahre 1966.

1964 Das »Licht-, Luft- und Sonnenbad« in der Wunderburg wird nach 40 Jahren aufgelöst. Der Grund dafür war, dass ein Großteil des Areals der Badeanstalt dem Ausbau des rechten Regnitzarmes zum »Main-Donau-Kanal (MDK)« weichen musste, der große Teile des Ufergeländes beanspruchte. Das Bad wurde im Jahre 1924 als erstes öffentliches Bamberger Freibad als Flussbadestelle eröffnet. Von 1928 bis 1953 befand sich dort das einzige Freiluftschwimmbecken Bambergs. Heute befinden sich auf dem noch verbliebenen kleinen Rest des ursprünglichen Schwimmbadgeländes, am  Adenauerufer in Höhe der Abzweigung der  Bughofer Straße vom  Kunigundendamm, ein Kinderspielplatz, der Kiosk »Kunni« mit Biergarten, eine »Erinnerungstafel« an das einstige »Licht-, Luft- und Sonnenbad« und ein Parkplatz für Fahrräder.
Siehe auch 1924, 2018, 2023 und 2024.

1965 Am 1. Advent erfolgt die Grundsteinlegung für den Bau der »Maria Hilf«-Filialkirche »St. Wolfgang« ( St. Wolfgang-Platz), Einweihung der Kirche am 19.11.1967 durch Weihbischof Martin Wiesend (* 1910, 1967 - 1985, † 2003). Der moderne Kirchenbau wird nach Plänen des Bamberger Dombaumeisters und Diözesanarchitekten Adam Jakob († 1979) errichtet. Mit dem bildhauerischen Schmuck des Gotteshauses wird der akademische Bildhauer Robert Bauer-Haderlein (* 1914,† 1996) aus Bamberg beauftragt.
Kirchenpatron ist der Hl. Wolfgang (* um 924, † 994), ab 972 Bischof von
Regensburg Regensburg
Stadtwappen
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. Ab etwa 985 übernahm er die Erziehung des bayerischen Herzogsohnes Heinrich, dem späteren König/Kaiser Heinrich II. HRR (* 973 (978), reg. ab 1002/1014, † 1024) und Gründer des
Bistums Ausstellungskatalog
»Unterm Sternenmantel«
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Bamberg im Jahre 1007.

1965 Im Mai zieht die Bamberger Lokalzeitung an den heutigen Standort ins Gewerbegebiet  Gutenbergstraße am südöstlichsten Rand des V. Distrikts (Wunderburg). Der Umzug in das neue Verlags- und Druckhaus bedeutet nicht weniger als den Sprung in ein neues Zeitalter - ab sofort wird die Zeitung im Vierfarben-
Rotationsdruck Deutsche Bundespost Berlin
#439 - 20. Oktober 1972 - 20 Pf
Tag der Briefmarke 1972
Farbwerk, Druckzylinder
und Papierbahn einer
Spezial-Stichtiefdruck-Rotationsmaschine
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hergestellt.

1965 Im Wunderburger Stadtteilviertel  Gereuth wird der Fußballverein
»ASV Viktoria Bamberg« Klick mich
gegründet  Rosmarinweg 1.

1966 Der Schandfleck und soziale Brennpunkt der Wunderburg, die
»Baracken« Notunterkunft in der Gereuth, ca. 1950
, hölzerne Notunterkünfte entlang des Bahndammes am Ostrand der neuen Gereuth-Wohnsiedlung werden abgerissen und die Bewohner in die neu gebauten Wohnungen umquartiert. Der im Süden an die Baracken anschließende
»Keesmann-Eisweiher« Die Baracken am »Keesmannweiher«, 1941
Foto: Umweltamt der Stadt Bamberg
Eisweiher der Brauerei Keesmann für die Entnahme von Eisblöcken im Winter,
mit denen man im Sommer das Bier im Keller kühlen konnte.
wird verortet (heute befindet sich dort der Kindergarten »St. Gisela« und ein Spielplatz).
Mitte der 1930er Jahre werden, vom
Bahnübergang Eintrag im Adressbuch und Straßenverzeichnis
der Stadt Bamberg, 1937
Galgenfuhr in Richtung Süden bis hin zum »Keesmann-Eisweiher«, in einer Senke entlang des westlichen Bahndammes, Holzbaracken aus Fertigteilen für sozial schwache und kinderreiche Familien von einer Holzbaufirma aus
Rehau (Ofr) Rehau (Ofr)
Stadtwappen
Klick   mich
. errichtet. Im Laufe der Jahre und vor allem nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wird das Areal durch Einfachstbehausungen und Verschlägen nach Westen erweitert. Anfang der 1950er Jahre verwandelt sich die Barackensiedlung in einen Slum und sozialen Brennpunkt. Die Standortkommandantur der in Bamberg stationierten
US Streitkräfte Von Norden aus Richtung Gaustadt und Hallstadt kommend,
rücken am Freitag, 13. April 1945
Teilstreitkräfte der 7. US Armee mit Einheiten der
3. und der 45. US Infantrie Division in Bamberg ein.
Abzeichen der
3. US Infantry Division - 7. US Army - 45. US Infantry Division

Nach Erzählungen von Zeitzeugen soll die erste Frage
des kommandierenden US Offiziers gewesen sein:
"Where is the next brewery?"
Tatsächlich ist eine der ersten Amtshandlungen des US Standortkommandaten die Beschlagnahmung der Bamberger Hofbräu AG, Bambergs größte Brauerei, deren Betriebsgebäude in unmittelbarar Nähe der US Kasernen liegen. Die »BHB« muss als Armeebrauerei primär Bier für die US Standortverwaltung brauen, welches ausschließlich für die US Streitkräfte bestimmt ist. Klick     mich
erlässt ein Verbot für US Soldaten die Barackensiedlung zu betreten. Am Eingang zum Barackenviertel werden auf einem großen weißen Schild in englischer Sprache die Soldaten auf das
Betretungsverbot Eine ähnliche Hinweistafel verbot den Angehörigen der
US Streitkräfte in den 1950er Jahren das Betreten der
Barackensiedlung in der Gereuth.
nochmals hingewiesen.

1967 Am 20. März 1967 wird der Kleingartenverein
»Sendelbach e. V.« Kleingartenverein
Sendelbach e. V.
, Am Sendelbach 61a, gegründet. Benannt ist der Verein nach dem gleichnamigen Bach, der in unmittebarar Nähe des Vereinsgeländes vorbeifließt und in den Main-Donau-Kanal mündet.

1967 Bau des Kindergartens
»St. Gisela« Klick   mich
im Wunderburger Stadtteilviertel Gereuth,  Kornstraße 25. Benannt nach
Gisela von Bayern Klick   mich
(* um 984, † 1060), Schwester des Bamberger Bistumsgründers Kaiser
Heinrich II. (HRR) Heinrich II.
Statue an der Adamspforte
des Bamberger Doms, um 1235
Klick       mich
(* 973 [978], 1002, 1014, † 1024) und spätere Gemahlin des ersten ungarischen Königs
Stephan I. Stephan I. - Szent István
König von Ungarn
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(* 969, 1000, † 1038).
Gisela Klick   mich
wurde wie ihr Bruder
Heinrich Klick   mich
erzogen vom
Hl. Wolfgang Klick   mich
(* um 924, † 994), ab 972 Bischof von
Regensburg Regensburg
Stadtwappen
Klick   mich
.

1968 Der Samstag, 03. August 1968 ist ein schwarzer Tag in der Geschichte der Wunderburg und der Stadt Bamberg. Auf dem Weg nach Hause in die  Egelseestraße wird die 16-jährige
Angelika Stark Angelika Stark
(* 1952, † 1968, ermordet)
Foto: Emil Bauer
Stadtarchiv Bamberg/FT-Archiv
in der Nacht von Freitag auf Samstag vermutlich um Mitternacht in der  Plattengasse mit 21 Messerstichen brutal ermordet. Geraubt wird dem Mädchen nichts, auch für ein Sexualdelikt gibt es keine Anzeichen. Ganz Bamberg sucht nach dem Mörder. In der Druckerei der Bamberger Tageszeitung werden 1.000
Fahndungsplakate Fahndungsplakat
Foto: Emil Bauer
Stadtarchiv Bamberg/FT-Archiv
in deutscher und englischer Sprache gedruckt, die in allen Bamberger
Gastronomiebetrieben Das Foto von Angelika Stark wurde in allen Bamberger Gaststätten verteilt,
um mögliche Zeugen zu finden.
Foto: Emil Bauer
Stadtarchiv Bamberg/FT-Archiv
, in allen
oberfränkischen Oberfranken
Landkreise und kreisfreie Städte
Klick   mich
Landkreisen und an amerikanischen
Militärstandorten Warner Barracks
Bamberg
ausgehängt werden. Die Staatsanwaltschaft Bamberg und die US-Streitkräfte setzen für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, 5.000 D-Mark Belohnung aus.
Obwohl Angelikas Aufenthalt am Freitagabend nahezu lückenlos rekonstruiert werden kann und trotz intensiver Ermittlungsarbeit der Bamberger Kriminalpolizei (in die vermutlich falsche Richtung) und der US-Militärpolizei gibt es keinen Hinweis auf den Täter. Die schreckliche Blutttat bleibt seit inzwischen mehr als 50 Jahren ungesühnt, nicht zuletzt wegen der Einseitigkeit der damaligen Ermittlungen in Richtung
US-Streitkräfte. Am 13. April 1945 marschierte die US-Army in Bamberg ein. Klick   mich

1969 In der Wunderburger Traditionsgaststätte »Kilgus«  Egelseestraße 78, in der Bevölkerung als  »Hotel bück dich« bekannt, wird am 25. April die
Hundeabteilung Schäferhund Klick   mich
des Bamberger
Polizeisportvereins e.V. (PSV) Vereinslogo Klick   mich
gegründet.

1973 (bis 1974) Im Zuge des Ausbaus des Münchner Rings/Berliner Rings wird der beschrankte Bahnübergang Galgenfuhr/Nürnberger Straße und das Schrankenwärterhaus zurückgebaut und durch eine Straßenunterführung ersetzt. Im Einwohnerbuch der Stadt Bamberg aus dem Jahre 1937 war der Bahnübergang unter dem Namen
»Bahnwärterhäuschen "Posten 28"« Eintrag im Adressbuch und Straßenverzeichnis
der Stadt Bamberg, 1937
als Straße im V. Distrikt eingetragen.

1974 Gründung des Bürgervereines
»Bamberg-Süd, Gereuth e.V.« Logo
Bürgerverein
Bamberg-Süd, Gereuth
e.V. Klick   mich
als zweiten Bürgerverein im V. Distrikt (Wunderburg) am 04. September in der Gaststätte »Försterklause«,  Lerchenweg 2. Zum Ersten Vorstand wurde Herr Karl-Heinz John gewählt.

1975 Am letzten Wochenende im Juni wird erstmals die »St. Wolfgang«-Kerwa gefeiert, ausgerichtet vom Bürgerverein »Bamberg-Süd, Gereuth e.V.«. Aufgrund organisatorischer Probleme wird das Kirchweihfest nach einigen Jahren wieder eingestellt.

1981
In der Wunderburger Traditionsgaststätte »Kilgus«  Egelseestraße 78 (vormals 48) wird der Bierzapfhahn nach 106 Jahren für immer nach oben gedreht. Im Jahre 1875 wird dem Maurer Andreas Eckenweber eine Gaststättenkonzession erteilt und er zapft fortan als Gastwirt die Seidla und Maßen. Im Jahre 1886 übernimmt die Gastwirts-/Metzgerswitwe Margarethe Kilgus aus
Pfalzgrafenweiler Pfalzgrafenweiler
Gemeindewappen
Klick   mich
das Wirtshaus und führt es unter dem Namen »Kilgus« weiter, den es bis zur Schließung behält.
Durch den Ausbau der Egelseestraße und auch durch den Umbau des Hauses um die Jahrhundertwende (19./20. Jh) ändert sich nicht nur die Hausnummer von 48 auf 78, sondern auch der Eingang zur Gaststätte liegt etwas unterhalb des Straßenniveaus. Man musste daher ein paar Stufen nach unten gehen und sich dabei bücken, um in die Jugendstil-Gaststube zu gelangen. In der Bevölkerung etabliert sich deswegen sehr schnell die Bezeichnung »Hotel bück' dich« als Synonym für die Gaststätte »Kilgus«.

1982 Eröffnung der Fußgängerzone vor dem Eingang und an der Westseite der Pfarrkirche »Maria Hilf«.

1991 Bau eines freistehenden
Glockenturmes Freistehender Glockenturm an der Ostseite der »St. Wolfgangs«-Kirche
für die Filialkirche
»St. Wolfgang« Filialkirche »St. Wolfgang« mit einem freistehenden Glockenturm
im südlichen Pfarrgebiet »Maria Hilf«.
Die Kirche wurde 1965/1967 erbaut, der Glockenturm wurde 1991 errichtet. Klick   mich
.

1996 Errichtung eines
Brunnens »Gärtner«-Brunnen
vor der Wunderburger Pfarrkirche »Maria Hilf«
Skulptur eines Gärtnerpaares auf dem Brunnenstock Reliefs am Brunnentrog darstellend
Schreinerhandwerk, Zündkerzenfertigung der Firma Bosch, Bierbrauerhandwerk
Klick   mich
mit Szenen aus der Wunderburger Geschichte auf dem kleinen Platz vor der Pfarrkirche »Maria Hilf« durch den
»Bürgerverein Wunderburg e.V.« Klick   mich
auf Initiative des damaligen BV-Vorsitzenden Leo Kaiser. Der Brunnen wurde gestaltet von dem Bildhauer
Reinhard Klesse Reinhard Klesse
(* 1932, † 2014)
Bildhauer und Maler
Viereth-Trunstadt, Kreis Bamberg
Foto: Paul Ultsch, 1972 Klick     mich
(* 1932, † 2014) aus
Viereth-Trunstadt Viereth-Trunstadt
Gemeindewappen
Klick   mich
, Kreis Bamberg.
Die Figurengruppe aus Metall
»Gärtner & Gärtnerin« »Gärtner«-Brunnen
vor der Wunderburger Pfarrkirche »Maria Hilf«
Skulptur eines Gärtnerpaares auf dem Brunnenstock
auf dem Brunnenstock erinnert an die Gärtnertradition in der Wunderburg. Den achteckigen Brunnentrog schmücken
Sandsteinreliefs »Gärtner«-Brunnen
vor der Wunderburger Pfarrkirche »Maria Hilf«
Reliefs am Brunnentrog
Maurerhandwerk, Schreinerhandwerk, Zündkerzenfertigung der Firma Bosch
mit den Darstellungen: Alte Wunderburger Kapelle, Ulan zu Pferd, Maurerhandwerk, Schreinerhandwerk, Zündkerzenfertigung der Firma Bosch Bierbrauerhandwerk, Metzgerhandwerk, Wunderburger Kirchweih (»Wunnäburchä Kärwa«).

  
Pfarrkirche »Maria Hilf« und Ulanendenkmal
Fotos: WP - Liste der Baudenkmäler in der Wunderburg,Tilman2007
Klick     mich

2000 Baubeginn einer Mehrzweckhalle an der  Forchheimer Straße 15; 2001 Eröffnung unter dem Namen »Forum Bamberg«; im März 2006 Verkauf, Erweiterung und Umbenennung der Halle in »JAKO Arena«; Im Jahr 2010 Kauf der Mehrzweckhalle durch die Stadt Bamberg für € 4,5 Millionen und im Oktober Umbenennung in »Stechert Arena«; seit dem 01. Oktober 2013 heißt die drittgrößte Mehrzweckhalle in Bayern
»brose ARENA« Klick       mich
. Die Mehrzweckhalle ist seit ihrer Eröffnung Spielstätte der heutigen Bamberger
Basketball Klick     mich
GmbH.

2005 Die Wunderburgschule, erbaut 1880, feiert den 125. Geburtstag. Dazu wurde eine Festschrift herausgegeben und sogar eine schuleigene »Hymne« getextet (Norbert Engel, Kurt Schierl) und vertont (Wolfgang Burger).

2006 Die Wunderburger Pfarrei
»Maria Hilf« Maria Hilf
Pfarrgemeinde Klick   mich
und ebenso die Pfarrei
»St. Otto« St. Otto
Pfarrgemeinde Klick   mich
im nördlichen Gärtnerviertel (
VI. Distrikt Bamberg-Nord
Straßenverzeichnis Klick   mich
) verlieren ihre Eigenständigkeit. Die beiden Pfarreien bilden jetzt zusammen mit Bambergs ältester (seit 1806) Pfarrei
»St. Gangolf« St. Gangolf
Pfarrgemeinde Klick     mich
im
II. Distrikt Theuerstadt/Gärtnerstadt
Straßenverzeichnis Klick   mich
und unter deren Federführung einen Pfarreienverbund. Der Grund für diese Maßnahme ist laut Pressestelle des
Erzbistums Erzbistum
Bamberg - Pressestelle Klick mich
Bamberg der akute Priestermangel.
Zum Leitenden Pfarrer des neuen
Seelsorgebereichs Klick   mich
(Gangolf - Otto - »Maria Hilf«) wird der
Erzbischöfliche Geistliche Rat (EBGR) Geistlicher Rat
Ehrentitel, der in der römisch-katholischen Kirche durch eine vorgesetzte kirchenleitende Person oder Institution, in der Regel durch einen Bischof, verliehen wird. Klick   mich
Pfarrer
Heinz Oberle Heinz Oberle
EBGR
Pfarrei »Maria Hilf« Klick   mich
(* 1937) von der Pfarrei »Maria Hilf« ernannt. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand 2013 wird Pfarrer
Marcus Wolf Marcus Wolf Klick   mich
(* 1972) sein Nachfolger als Leitender Pfarrer des Pfarrsprengels.

2007 Der Bürgerverein
»Bamberg-Süd, Gereuth e.V.« Logo
des Bürgervereins
Bamberg-Süd, Gereuth
e.V.
Klick   mich
. erfüllt den Bewohnern der Gereuth-Siedlung einen lang gehegten Wunsch und gestaltet den kleinen Marktplatz mit dem
»Schneckenbrunnen« Der Schneckenbrunnen in der
Gereuth-Siedlung
. Der Platz wurde mit der Zeit zum multikulturellen Treffpunkt für
»Jung und Alt« Der Schneckenbrunnen in der
Gereuth-Siedlung im Osterschmuck
der Bürger*innen aus elf Nationen.

2010 Die Bamberger
Freiwillige Feuerwehr e. V. Klick   mich
, gegründet am 16. Januar 1860 in der Gaststätte Pelikan, (heute)  Untere Sandstrasse 45, feiert den 150.
Gründungstag Klick   mich
. Der Standort der
»Löschgruppe 2« Klick   mich
befindet sich in der Wunderburg,  Rotensteinstraße 11.

2010 Das Stadtplanungsamt Bamberg veröffentlicht am 22. September eine
Studie (Entwicklungskonzept) Klick   mich
über die Bebauung, die Wohnraumsituation und die soziale Bevölkerungsstruktur der Wohngebiete  Hochgericht und  Gereuth.

2011 Ein Großbrand vernichtet die gesamten Produktionsanlagen der Firma VEDAG GmbH in der  Geisfelder Straße 85-91.

2012 Für die Stadtteilgebiete Hochgericht  Hochgericht und  Gereuth (und  Starkenfeld [Malerviertel]) wird ein
Stadtteilmanagement Stadtteilmanagement Soziale   Stadt
. eingerichtet. Grundlage dafür sind die Erkenntnisse aus einer von der Stadt Bamberg im Jahre 2010 (siehe weiter oben) in Auftrag gegebene Studie im Rahmen des Projektes
»Soziale Stadt« Stadtplanungsamt Soziale   Stadt
.

2014 Die Stadtwerke Bamberg nehmen am 22. März  Am Tännig das neue
Wasserwerk Neues Wasserwerk – Außenansicht Foto: Energie- und Wasserversorgungs GmbH Stadtwerke Bamberg Klick mich
am »Stadtwald« mit hochmodernen, vollautomatischen Filteranlagen offiziell in Betrieb. Der Neubau ersetzt das dortige alte
Wasserwerk Altes Städtisches Wasserwerk bis 2014, Am Tännig 15 Foto: Liste der Baudenkmäler in der Wunderburg, Reinhold Möller, 2018 Klick mich
, das vor genau 100 Jahren den Betrieb aufnahm. Das Wasser kommt aus über 70 Brunnen im Wasserschutzgebiet (93,5%) des Bamberger »Stadtwaldes«, einem im Jahre 1914 von der Stadt Bamberg gekauften, ca. 350 ha großen, Teilstückes des
Hauptsmoor Hauptsmoorwald
Bamberger Naherholungsgebiet Klick mich
waldes im Süden der Stadt.

2014 Im Rahmen des Projektes
»Soziale Stadt« Stadtplanungsamt Soziale   Stadt
erfolgt am 22. Mai auf dem ehemaligen Gelände des Baustofflagers der Firma Ebert-Bau GmbH & Co. KG in der Wohnsiedlung Gereuth,  Kornstraße/Lerchenweg der Spatenstich für das Jugendförderzentrum
»BasKIDhall« Pressebericht Soziale   Stadt
. Die neue Halle soll als Trainingszentrum für die Profispieler der Basketballmannschaft
Brose Bamberg Klick     mich
dienen und gleichzeitig den »vernachlässigten Jugendlichen des sozialen Brennpunktes Gereuth« [O-Ton der Lokalpresse] eine neue Heimat bieten.
Die offizielle Eröffnung des Jugend- und Sportzentrums
»BasKIDhall« BasKIDhall - Die Halle für Alle
Jugendarbeit, Stadtteilarbeit und Profisport unter einem Dach
in der Wohnsiedlung Gereuth, Kornstraße 20
Klick   mich
, welches Profisport, Jugendarbeit, Stadtteilarbeit und
innovative Sozialarbeit Klick   mich
verbinden will, erfolgt am 11. Oktober 2016.

2018 Erschließung des neuen Wohngebietes »Ulanenpark« auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Firma »Glaskontor« und der angrenzenden einstigen Gärtnerflur. Das Verzeichnis der Wunderburger Straßennamen erweitert sich um:  Maria-Hilf-Weg, Max-Schäfer-Straße und Hans-Schütz-Straße.

Das neue Wohngebiet »Ulanenpark«
Quelle: Stadt Bamberg, Bebauungsplanverfahren Nr. 242 F

2018 Die Bamberger Tageszeitung erinnert mit einem Bericht an das erste Bamberger Freiluftschwimmbecken vor 90 Jahren. Gebaut wurde das Schwimmbecken (34 x 6 x 1,5 m) in der Wunderburg auf dem Gelände des ehemaligen »Licht-, Luft- und Sonnenbades« am östlichen Ufer des rechten Regnitzarmes am heutigen  Adenauerufer in Höhe der Abzweigung  Kunigundendamm/Bughofer Straße. Bis zur Eröffnung des »Stadionbades« in Bamberg-Ost im Juli 1953 machten Jung und Alt aus allen Bamberger Stadtteilen hier im »Lufdä« ihre ersten Schwimmversuche. Leider wurde die Badeanstalt (eröffnet 1924) im Jahre 1964 nach 40 Jahren Erholung und Badespass für immer geschlossen, da das Gelände für den Bau des
»Main-Donau-Kanals (MDK)«
Bundeswasserstraße Klick mich
benötigt wurde.
Siehe auch 1924, 1964, Folgeeintrag 2018 und 2023.
Badespaß für Jung und Alt im »Licht-, Luft- und Sonnenbad« - Foto: Heinz Cohn
Wechselbild - Bitte mit dem Mauszeiger über das Bild streifen

2018 Seit dem Jahre 2016 stand das Häuschen am  Adenauerufer in Höhe der Abzweigung  Kunigundendamm/Bughofer Straße leer und wurde immer unansehnlicher. Jetzt hat die Stadt Bamberg als Eigentümer den Schandfleck für ca. € 150.000 renoviert und auch eine Erinnerungstafel an das
»Licht-, Luft- und Sonnenbad« Erinnerungstafel an das »Lufdä«
Foto: Gisbert Richter
aufgestellt, das sich an dieser Stelle von 1924 bis 1964 befand. Nach sorgfältiger Prüfung der Bewerber hat die Stadt auch einen geeigneten Pächter gefunden.
Der Pächter Kajetan Glückert will den Pavillon ganzjährig als eine Mischung aus Imbiss, Café, Kiosk und Biergarten unter dem Namen
»Kiosk Kunni« Klick    mich
betreiben. Die Lage am Fluss zusammen mit dem benachbarten Kinderspielplatz macht die »Kunni«« nicht nur zu einem attraktiven Rastplatz für die Spaziergänger und Radler am Beginn des  Luitpoldhains, sondern auch zu einem Treffpunkt der Wunderburger. Wie es scheint, entwickelt sich die »Kunni«« nicht nur zu einem neuen gastronomischen, sondern auch kulturellen Glanzlicht - ganz so, wie es sich für die Wunderburg eben gehört. Deshalb auch dieser Eintrag.

2020 Auch in der Wunderburg werden ab Mitte März öffentliche Veranstaltungen und private Geselligkeit ein Opfer der
Corona Corona Virus Klick    mich
Pandemie. Darunter leider auch die traditionelle Wunnäburchä Kärwa [Wunderburger (Magdalenen) Kirchweih], die jedes Jahr am dritten Wochenende im Juli gefeiert wird und als Geheimtip unter den Bamberger Kirchweihen gilt.

2020 Der neu gewählte
Stadtbrandrat Klick   mich
und Kommandant der Bamberger
Freiwilligen Feuerwehr e. V. Klick   mich
heißt
Florian Kaiser (40) Florian Kaiser
Stadtbrandrat
Foto: Julian Megerle Klick   mich
, der sogar den dazu passenden
Vornamen St. Florian
Schutzpatron
der Feuerwehr
Klick   mich
mitbringt. Wie sein Vorgänger Matthias Moyano, der diese Funktion zwölf Jahre lang ausübte, ist auch Florian Kaiser in der
»Löschgruppe 2
Klick mich
- Wunderburg« in der  Rotensteinstraße 11 beheimatet.

2022 Im August beginnen die Arbeiten zur Innen- und Außensanierung der Wunderburgschule,  Holzgartenstraße 2, erbaut 1880. Dauer der Sanierung etwa zwei Jahre.

2023
COSTOLUTO
Wunderburg Dry Gin
Süßholz - Detail aus dem Stadtplan von Petrus Zweidler von 1602
     Destilliert mit der
Süßholzwurzel Süßholz
[glycyrrhiza glabra]
[glycyrrhiza glabra] von Feldern Bamberger Gärtner in der Wunderburg ( Süßholzweg).
Süßholz wird in Bamberg nachweislich seit 1536 angebaut und galt als ein für Bamberg charakteristisches Gärtnereiprodukt.
Auf dem Zweidler-Stadtplan von 1602 ist das Süßholz stellvertretend für alle Bamberger Gärtnereiprodukte abgebildet (siehe Bild oben). Im 19. Jahrhundert ging der Anbau wegen der Rübenzuckergewinnung jedoch stark zurück, wurde aber bis heute nicht völlig eingestellt. Wann und wie die in Kleinasien beheimatete Pflanze nach Franken kam lässt sich nicht mehr genau erkunden. Einer Legende nach war die Hl. Kunigunde (* um 980; 1033) die Begründerin des Süßholzanbaus in Bamberg.

2023 Im Jahre 1924 wurde in der Wunderburg das erste öffentliche Freibad unter dem Namen »Licht-, Luft- und Sonnenbad« eröffnet. Die Flussbadestelle befand sich am östlichen Ufer des rechten Regnitzarmes am Kunigundendamm in Höhe der Abzweigung Bughofer Straße. Der etwas sperrige Namen des Bades wurde umgangssprachlich auf »Luftbad« bzw. von den Wunderburgern auf »Lufdä« verkürzt.
Träger und Betreiber des Freibads war der »Verein für Gesundheitspflege e.V.« (1899 - 1989), welcher eine naturgemäße und gesunde Lebensweise förderte. Der Lungenfacharzt Dr. Doepke und der Direktor (1918 bis 1945) des Städtischen Krankenhauses Bamberg Prof. Dr. Wilhelm
Lobenhoffer Straßenverlauf Pressebericht
(* 1879, 1945) wünschten sich für Kinder Licht- und Luftbäder zur Bekämpfung der Tuberkulose. Dieses Anliegen wurde im »Luftbad« mit einem Ferienturnprogramm für Kinder und Jugendliche unterstützt.
Ab dem Jahre 1929 konnten die Besucher des »Lufdä« im Bambergs ersten und bis 1953 auch einzigem Freiluftbecken (34m lang und sechs Meter breit) das Schwimmen lernen. Leider wurde die Badeanstalt im Jahre 1964 nach 40 Jahren Erholung und Badespass für ca 200.000 Besuchern für immer geschlossen, da das Gelände für den Bau des
»Main-Donau-Kanals (MDK)«
Bundeswasserstraße Klick mich
benötigt wurde. Allerdings hatte bereits im Jahre 1963 die Stadt Bamberg dem Trägerverein des Luftbades die Genehmigung erteilt, nach Fertigstellung der
»Schleuse Bamberg« Brücken- und Schleusenheiliger
St. Christophorus
an der nördlichen Schleusenwand
der Schleuse Bamberg
Klick   mich
, auf einem Areal in deren unmittelbaren Nähe ein neues »Licht-, Luft- und Sonnenbad« anzusiedeln.
Die Planungsphase für den »Umzug« des Luftbades zeigte jedoch, dass die finanziellen Mittel des »Vereins für Gesundheitspflege e.V.« für die errechneten Kosten nicht ausreichten. Daraufhin verzichtete der Verein auf einen Neubau des Bades. Im Jahre 1989 erfolgte die Auflösung des Vereins. Auf dem für das Luftbad vorgesehenen Areal befinden sich heute die Sortanlagen der Bamberger Vereine
»1. SC 08« Klick   mich
,
»Ball-Spiel-Club 1920 e. V.« Klick   mich
und
»FC Sportfreunde 1919 e. V.« Klick   mich
.
Bedingt durch das Lebensalter kann man davon ausgehen, dass über die Jahrzehnte hinweg sich immer weniger Wunderburger Bürger(innen) an das »Lufdä« erinnern. Dadurch entsteht die Möglichkeit, dass ein Teil der Wunderburger Geschichte für immer verloren geht.
Aber zum Glück gibt es da noch ...
... Gisbert Reiter (Bild links) der es sich zur Aufgabe gemacht hat, dass die Erinnerung an die ehemalige Freizeitoase nicht verblasst oder gar verloren geht. Dafür gebührt ihm Dank und Anerkennung.
Vor 60 Jahren im Jahre 1963 erteilte die Stadt Bamberg dem »Verein für Gesundheitspflege e.V.«, Träger des Luftbades, die Genehmigung, nach der erzwungenen Schließung des »Licht-, Luft- und Sonnenbades« im Jahre 1964 dieses auf einem Areal in der Nähe der Schleuse Bamberg neu anzusiedeln. Leider konnte der Plan wegen fehlender finanzieller Mittel nicht realisiert werden.
Gisbert Reiter nahm jedoch die »60 Jahre« zum Anlass, zu einem Lichtbildervortrag am 16.03.2023 über die Geschichte des ersten Freibades Bambergs und dessen Trägervereins einzuladen. Das »KUFA«-Erzählcafé in der  Ohmstraße, wo der Vortrag stattfand, war bis auf den letzten Platz besetzt; Besucher mussten sogar abgewiesen werden. Am Ende des Vortrages dankten ihm die 140 Zuhörer für die spannenden und interessanten Informationen mit lange anhaltendem Beifall. Ein weiterer Meilenstein, neben der Erinnerungstafel am  Adenauerufer, auf dem Weg das »Lufdä« unvergesslich zu machen.
Das Jahr 2024 teilen sich die beiden markantesten Daten des »Licht-, Luft- und Sonnenbades«: Gründung vor 100 Jahren (1924) und die Schließung vor 60 Jahren (1964). Vielleicht kann man bis dahin Gisbert Reiter überreden, eine eigene Webseite für das »Lufdä« zu gestalten und diese in das Internet zu stellen (z.B. »www.luftbad.de«). Das wäre der letzte notwendige Meilenstein, um eine dauerhafte Erinnerung an das Wunderburger Freibad zu gewährleisten und das auch noch weltweit .
Siehe auch 1924, 1964, 2018 und 2024.

2023 Am Samstag der Wunnäburcher Kärwa 2023 wird in Anwesenheit von Vertretern der Stadtverwaltung, der Stadtbau GmbH, beider christlichen Konfessionen und des Bürgervereins Wunderburg im neuen Wohnviertel Ulanenpark an der Einmündung der  Hans-Schütz-Straße in die  Erlichstraße ein modernes Kunstwerk der Öffentlichkeit präsentiert. Eine innen hohle Wunderkugel mit ca. 2 m Durchmesser wird geformt aus Altmetall- und anderen Werkstoffteilen verschiedener Gebrauchsgegenstände mit einem Bezug zur Wunderburg. Das moderne Kunstwerk an diesem Ort symbolisiert auf ausdrucksvoller Weise die Verbundenheit und Zusammengehörigkeit von »Alt« und »Neu«, »Gestern« und »Heute«. Geschaffen wurde die Skulptur von dem gebürtigen Wunderburger Steinmetz und Steinbildhauer
Ingo Siegismund (* 1960) Ingo Siegismund
blau 7
Freischaffender Bildhauer
Klick    mich
. Die Idee, auch in der Wunderburg im öffentlichen Raum moderne Kunst zu zeigen, entstand bei mehreren längeren Aufenthalten in der
»Keesmoo-Schwemm« Historische Biermarke Klick    mich
im November 2019 und stammt von dem privaten Wunderburger Kunstsammler
Jonny Hübner Jonny Hübner
Kunstmäzen
, der auch das Projekt finanziert hat.
Claus »Jonny« Hübner ist Geschäftsführer eines internationalen
Unternehmens Informationstechnologie Klick    mich
der Informationstechnologie mit Niederlassungen in Großbritannien, Wunderburg, Deutschland und Goa, Indien. Die Firma hat auch mehrere Kunden in Bamberg und Umgebung.

2024 Vor 100 Jahren (1924) wurde in der Wunderburg das erste öffentliche Freibad unter dem Namen »Licht-, Luft- und Sonnenbad« eröffnet. Die Flussbadestelle befand sich am östlichen Ufer des rechten Regnitzarmes am Kunigundendamm in Höhe der Abzweigung Bughofer Straße. Der etwas sperrige Namen des Bades wurde umgangssprachlich auf »Luftbad« bzw. von den Wunderburgern auf »Lufdä« verkürzt.
Vor 60 Jahren (1964) wurde die Badeanstalt nach 40 Jahren Erholung und Badespass für ca 200.000 Besuchern leider für immer geschlossen, da das Gelände für den Bau des
»Main-Donau-Kanals (MDK)«
Bundeswasserstraße Klick mich
benötigt wurde.
Heute befindet sich auf einem kleinen Teilstück des ehemaligen Areals am heutigen  Adenauerufer ein Kinderspielplatz, der Kiosk » »Kunni« und eine Erinnerungstafel an Bambergs erstes öffentliches Freibad.
Siehe auch 1924, 1964, 2018 und 2023.

Umbau des Eisenbahnknotens Bamberg
Der geplante viergleisige Ausbau der Bahnlinie auf einer Länge von 8,6 km für die ebenerdige Durchfahrung Bambergs erfordert auch im V. Distrikt ab Mitte des zweiten Jahrzehnts umfangreiche Baumaßnahmen.
Am 25. August 1844 rollte zum ersten Mal ein Zug der
»Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen« Wappen
Königlich Bayerische Staatseisenbahnen Klick mich
aus Nürnberg kommend über das Gleis im Osten der Wunderburg zum Bamberger
Bahnhof Der Bamberger Bahnfof im 19. Jahrhundert
Aquarell von H. Ruhland (ohne Jahresangabe)
Quelle: Staatsbibliothek Bamberg, MvO A I 60 Klick mich
.

Die beabsichtigt in der Wohnsiedlung Gereuth den Bau der -Bahn-Haltestelle »Bamberg-Süd«. Geplanter Standort ist der Bereich Kornstraße/Distelweg in der Nähe des Kinderspielplatzes. Bei der Gereuther Bevölkerung trifft die Standortwahl und auch das Bauvorhaben an sich jedoch mehr und mehr auf massive Ablehnung.
Presse          berichte

An der »Geisfelder«-Straßenunterführung der Bahnlinie treffen fünf Straßen aufeinander:
Östlich davon Obere Schildstraße/Geisfelder Straße/Nürnberger Straße
und im Westen Nürnberger Straße/Kapellenstraße/Theresienstraße.
Durch eine ungeschickte Straßenverkehrsführung können nicht alle diese Straßen durch die Unterführung miteinander verbunden werden. Um dieses Problem zu lösen, plant die im Rahmen des Bahnausbaus einen Ersatzneubau der bestehenden Eisenbahnüberführung ca. 70 m weiter südlich, auf Höhe der Einmündung der Hedwigstraße in die Theresienstraße, kombiniert mit einem
Kreisverkehr Klick   mich
auf jeder Seite der Bahnlinie. Damit wird der Straßenverkehr von »überall nach überall« ermöglicht.

Im Bereich des V. Distrikts (Wunderburg/Gereuth) befinden sich die folgenden fünf Eisenbahnüberführungen (EÜ) Sendelbach, Forchheimer Straße (erbaut 1971), Münchner Ring (erbaut 1975), Geisfelder Straße (s.o.) und Moosstraße (erbaut 1905).
Im Rahmen der Gesamtmaßnahme Umbau des »Eisenbahnknoten Bamberg« ist es notwendig alle EÜ-Bestandsbauwerke abzureissen und durch Neubauten zu ersetzen. Voraussichtlicher Beginn der Bauarbeiten ist das Jahr 2023.

Und zum Schluss ...
 Die Wunderburg in Bamberg 
Eine Stadtteilgeschichte
Horst Gehringer (Hg.)
Bürgerverein Wunderburg e.V.
Gebundene Ausgabe 2005
264 Seiten, 24 cm x 17 cm
ISBN 978-3-0001-6996-0
Bestellung unter
buergerverein.wunderburg@arcor.de
"A ächdä Wunnäburchä" (wie z.B. der Autor dieser Dokumentation) ist Stolz auf seinen Stadtteil und bezeichnet sich gerne als »Edel-Bamberger« , während die Rest-Bamberger die Wunderburg (wahrscheinlich aus Neid geboren) manchmal abfällig als »Glasscherbenviertel« bezeichnen.
Damit können die Wunderburg und ihre Bewohner aber sehr gut leben.

Herzliche Grüße aus der
Ihr BKF/WB Webmaster
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